Grimme-Preisträger Thierry van Werveke gestorben

Der luxemburgische Schauspieler Thierry van Werveke (50), bekannt durch zahlreiche deutsche Spielfilme und Fernsehkrimis, ist tot. Van Werveke starb nach Angaben des luxemburgischen Radiosenders RTL nach langer, schwerer Krankheit in der Nacht zum Montag.

Luxemburg. (DiL/dpa) Er war eine Art Urvieh, sowohl auf der Bühne als auch vor der Kamera. Ein Schauspieler mit hundertzwanzigprozentigem Einsatz und einer gewissen Rücksichtslosigkeit gegenüber sich selbst - was in seinem Privatleben wohl ähnlich war. Seine Auftritte im Luxemburger "Théatre National" hatten Kult-Charakter, oft in der Regie von Frank Hoffmann. Unvergessen etwa sein Just in "Minna von Barnhelm".

Sein letzter öffentlicher Auftritt war eine Film-Vorpremiere im November im Utopolis. Der Luxemburger Regisseur Andy Bausch hatte seinem Weggefährten vor dem Hintergrund der schweren Krankheit ein bewegendes Porträt gewidmet.

In Deutschland war er meist auf die Rolle von Psychopathen festgelegt, bis er mit der grandios interpretierten Vater-Rolle in dem Film "Eine andere Liga" über eine krebskranke Fußballspielerin 2008 den Grimme-Preis erhielt. Zu Wervekes wichtigsten Filmen gehörte "Knockin' On Heaven's Door" von 1997, in dem er den belgischen Killer Henk spielte. Auf deutschen Bildschirmen war er unter anderem in mehreren "Tatort"-Krimis oder in der Serie "Die Männer vom K3" oder "Doppelter Einsatz" zu sehen.

Van Werveke (Foto: Tageblatt) wurde als Sohn eines Diplomaten in Genf geboren. Seine Karriere begann 1982 mit dem Film "Stefan" von Andy Bausch, in dessen Streifen ("Troublemaker") er auch später stets mitwirkte. Van Werveke war auch Sänger, unter anderem bei der der luxemburgischen Rockgruppe Nazz Nazz. Anfang 2008 war ihm eine Leber transplantiert worden.

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