Guck-Befehl! - Die Schöne und das Biest

Trier · Es ist völlig egal, ob Ihr 6, 16 oder 66 Jahre alt seid. Die Neuverfilmung von „die Schöne und das Biest“ ist etwas fürs Herz, für das Auge und für die Ohren. Das muss direkt zu Beginn gesagt werden, damit auch gar keine Zweifel aufkommen können.

Gut, Emma Watsons Schauspiel erinnert stark an das der Hermine aus Harry Potter. Doch das passt schlicht und einfach zu der kämpferischen, klugen und beherzten Hauptfigur Belle. Die Schöne gleicht ihrem Vorbild aus dem Jahr 1991, in dem Disney das französische Volksmärchen mit Trickfiguren verfilmt hatte. Energisch wehrt sich Belle in der 2017er-Verfilmung gegen den furchtbar selbstverliebten Unsympathen Gaston. Emanzipiert liest sie als wohl einzige Frau im Dorf Bücher und wird dafür kritisch beäugt, was die schöne Belle selbstbewusst wegsteckt. All das meistert sie mit Würde.

Das Realfilm-Märchen musste großen Erwartungen standhalten. Bereits 24 Stunden nach der Veröffentlichung des ersten Trailers gab es mehr als 90 Millionen Abrufe desselbigen - ein neuer Rekord, der selbst den Trailer von "Star Wars: Das Erwachen der Macht" übertraf.

Die Handlung orientiert sich am gleichnamigen Disney-Trickfilm aus dem Jahr 1991. Eine Inhaltsangabe sparen wir uns an dieser Stelle. Nur kurz: Es geht um Mut, darum, dass Hochmut vor dem Fall kommt und das wichtigste - um Liebe ohne Oberflächlichkeit. Die Kostüme, die Schauplätze - wurden von der Trick- in die reale Welt übersetzt. Alles wirkt viel detailreicher, beeindruckender.

Interessanterweise wirken die verzauberten Figuren so echt, überzeugen mit so viel Gefühl und detailreicher Mimik und Gestik, dass die Rückverwandlung in Menschen gar nicht wichtig, eher mit Wehmut wahrgenommen wird.

Kaum zu fassen, aber das gilt gerade für das Biest, das doch mit seinem borstigen Fell, den riesigen Pranken und den scharfen Zähnen abstoßend wirken sollte. Die Animation wirkt so bemerkenswert echt und sympathisch. Der Wandel in einen durch und durch guten Charakter gepaart mit ausgefeilter Mimik und Gestik überzeugt so sehr, dass der Kino-Zuschauer sich geradewegs mit Belle zusammen in das Untier verliebt.
Romantischer Höhepunkt ist die Tanzszene mit dem wunderbar intonierten Song "Märchen schreibt die Zeit…" Da kommt schon etwas Gänsehaut-Feeling auf.

Dass der Streifen ein unglaubliches Staraufgebot aufweist, überrascht den deutschen Zuschauer (Achtung: Spoiler) erst am Ende des Films - der englisch-sprachige Kinogänger vielleicht schon an den Stimmen des charmanten zum Leben erwachten Inventars aus dem Schloss. Emma Thompson steckt hinter der mütterlichen Teekanne Madame Pottine, Ewan McGregor ist der hilfsbereite Kerzenleuchter Lumière, Kaminuhr Von Unruh wird von Ian McKellen gespielt und der musikalische Flügel Cadenza von Stanley Tucci.

Der Film läuft im Trierer Kino Cinemaxx .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Vom erwischt werden
Vom erwischt werden
Vinyl der Woche: Love Is A Wonderful Thing – Michael BoltonVom erwischt werden
Zum Thema
Aus dem Ressort