Hadernder Held: Das Leben des Who-Gitarristen Pete Townshend

Keith Richards, Rod Stewart, Neil Young, Pete Townshend - die musikalischen Helden einer ganzen Generation kommen in die Jahre und schreiben statt Songs reihenweise dicke Autobiografien. Zu erzählen haben sie ja wirklich genug - zumindest von den Zeiten, in denen sie bei Bewusstsein waren.


Townshend, Gitarrist und musikalischer Kopf von The Who, hält sich allerdings mit den deftigsten Anekdoten zurück - obwohl doch allein die Verhaltensauffälligkeiten des 1978 gestorbenen Who-Schlagzeugers Keith Moon ganze Bände hätten füllen können. Townshend geht ernsthaft an die Sache heran, betreibt viel Innenschau, übt Selbstkritik und ehrliche Zerknirschung, wo immer er sich bei einem weiteren Fehltritt ertappt. Das tut er oft - und das macht diese Biografie und ihren Verfasser sympathisch. Er mag zahllose Gitarren zerschmettert haben, das Porzellan lässt er lieber ganz, auch wenn er es hier und da ruhig öfter hätte krachen lassen können: Schließlich hat der Mann die schärfsten Gitarrenriffs der Rockgeschichte zu verantworten.
Gleich drei Übersetzer waren für die deutsche Ausgabe eingespannt, weil vermutlich alles sehr schnell gehen musste. Das merkt man dann doch immer wieder. Egal - Verstärker auf elf drehen und lesen. fpl

Pete Town shend: "Who I am. Die Autobiografie", Kiepenheuer & Witsch, 570 Seiten, 24,99 Euro.

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