Heile Welt und Rauchwölkchen

Luxemburg · Proppevoll ist es am Ostermontag im Atelier in Luxemburg. Dort haben rund 700 Fans in Reggae-Farben den Sohn einer Legende gefeiert. Ziggy Marley, ältester Sohn von Bob Marley, brachte die Menge zum Tanzen.

 Sieht aus wie der Vater und singt auch wie die Reggae-Legende Bob Marley: Ziggy Marley in Luxemburg. TV-Foto: Mandy Radics

Sieht aus wie der Vater und singt auch wie die Reggae-Legende Bob Marley: Ziggy Marley in Luxemburg. TV-Foto: Mandy Radics

Luxemburg. Rot, grün, gelb - das sind die Farben, die am Ostermontag das Atelier in Luxemburg dominieren. Ob in Shirts, gehäkelten Mützen oder Fahnen, die um die Hüften geschlungen sind: Die Farben des Inselstaates Jamaika werden mit Stolz zur Schau getragen. Jamaika steht für Reggae-Musik und für den wohl berühmtesten Vertreter der chilligen Klänge: den 1981 gestorbenen Bob Marley. Seine Musik ist für viele Religion.
Wie gut, dass unter Marleys Kindern besonders einer in seine Fußstapfen getreten ist. Der 45-jährige Ziggy Marley sieht aus wie sein berühmter Vater. Er singt auch wie er. In Luxemburg hat er vor mehr als 700 Fans gespielt. Im Gepäck hat Ziggy, der eigentlich David Nesta heißt, sein gerade erst veröffentlichtes fünftes Solo-Album "Fly Rasta". Doch gestartet wird mit "Love Is My Religion" aus dem 2006er Album. Eine klare Aussage, der er die nächste musikalisch gleich anschließt, nämlich "Wild and Free". Groovige Sounds und funkige Gitarrenklänge heizen die Menge auf. Ziggy hat zwei Sängerinnen, zwei Schlagzeuger, zwei Keyboarder, einen Percussionisten, Bassisten und Gitarristen dabei. Er selbst singt und spielt Gitarre. Die dicken Rastazöpfe reichen dem Marley-Sprössling bis unter die Kniekehlen. Auf seinem knallgrünen Shirt prangt auf der Brust in dicken Buchstaben "Rasta".
Alle ganz entspannt


Viel verbale Interaktion mit dem Publikum gibt es nicht. Marley schwelgt in der Musik. Springt auf der Bühne, wirft seine Mähne. Das Publikum geht entspannt mit. Das mag an der Musik liegen oder aber an dem Cannabiskonsum, der sich ab und zu in kleinen Rauchwölkchen über dem Publikum materialisiert und der an dem süßlichen Geruch zu erkennen ist. Erlaubt oder nicht, in der Reggae-Bewegung scheint das dazuzugehören.
Nach "So Much Trouble", einem Song seines Vaters Bob, performt Ziggy "I Get Up" und "Sunshine" vom neuen Album. Bei "Is This Love" jubelt das Publikum schon bei den ersten Klängen. Wie bei einer Hymne singen alle den Text mit. Viel Platz ist nicht, um sich den für die Musik typischen Hüftschwüngen hinzugeben. Aber es geht. Und so geben sich alle rund anderthalb Stunden der Musik hin. MRA

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