Heinz Becker wird bleiben

Trier · Seit mehr als 30 Jahren tritt Gerd Dudenhöffer (62) als Kabarettist auf. Seine größten Erfolge feierte der gebürtige Saarländer mit seiner Bühnen- und Filmfigur Heinz Becker. Als solcher tritt er auch am 14. Dezember ab 20 Uhr in der Europahalle in Trier auf. Der Titel der Show: "Sackgasse".

Trier. Unser Mitarbeiter Frank Göbel sprach mit Gerd Dudenhöffer über sein Programm und seine Zukunftspläne.Guten Tag, Herr Dudenhöffer. Wie lief die Tour bisher?Dudenhöffer: Hervorragend. Die Bühnenszene wandelt sich in den letzten Jahren stark, und ich dachte schon, der Heinz Becker wird im Trend zerrieben. Ich habe dann ganz gezielt so kleinere Häuser bespielt, wo noch Kabarett gemacht wird - und das hat auch gut funktioniert. Auch die Kritiken sind so, wie ich mir das vorstelle.Lesen Sie die regelmäßig?Dudenhöffer: Ja, gerade durch diese Smartphones geht das ja sehr einfach. Manchmal denkt man: "Der wollte das gar nicht gut finden." Die meisten sind aber derzeit so, dass ich sage, der hat verstanden, um was es mir ging.Nehmen Sie auch aktuelle Begebenheiten mit ins Programm auf wie die rechtsextremen Terroristen von der sogenannten "NSU"?Dudenhöffer: Weniger. Erstens wird so ein Programm ja mit langem Vorlauf geschrieben. Und dann mache ich auch nicht über alles meine Scherze. Was da passiert ist, das ist ganz fürchterlich, da sind ganz reale Menschen ermordet worden, das eignet sich nicht für ein paar Lacher.Ein paar Themen aus dem letzten Programm sind ja nach wie vor aktuell - macht Heinz Becker sich große Sorgen über die unendliche Wirtschaftskrise?Dudenhöffer: Ach Gott, ja: Natürlich versucht er, das zu begreifen und hat vor allem eine Meinung dazu. Aber wirklich beschäftigen wird ihn das nicht. Der Heinz regt sich erst auf, wenn das Bier alle ist oder die Grillkohlen kalt werden.Stichwort Grillen: Ausgerechnet Heinz Becker kann man nur außerhalb des Saarlandes sehen. Fordert man Sie in der Heimat nicht doch immer wieder auf, mal wieder dort zu spielen?Dudenhöffer: Also ich höre keine Rufe, die würde ich auch überhören, weil das seit 15, 16 Jahren für mich abgehakt ist - dadurch kommt auch niemand zu Schaden! Die brauchen mich nicht, ich brauche die nicht! Im Übrigen: Wenn ich jetzt anfange, die Hintergrundgeschichte so auszuführen, dass man die versteht, das geht nicht in zwei, drei Sätzen, dann bin ich da in fünf Stunden noch dran. Das geht aber nicht, da muss ich auf die Bühne.Haben Sie schon mal daran gedacht, Heinz Becker beim Heimwerken an die Starkstromleitung fassen zu lassen?Dudenhöffer: Also ich bin jetzt 62: Ich habe vielleicht noch vier, fünf Programme vor mir, es wird wohl keine neue Figur geben. Sollte ich mal beim Glas Wein eine tolle Idee haben, bin ich auch für Neues offen. Aber dafür würde ich wohl kaum den Heinz Becker gefährden.Da freuen sich außerhalb des Saarlandes sicher ein paar Leute drüber - zum Beispiel in Trier.Dudenhöffer: Trier ist immer gut, auch von den Zahlen her. Da werde ich sicher zu 70 Prozent füllen.Das Publikum habe ich mir ja auch erspielt - nach Trier komme ich seit über 20 Jahren.Wir haben ja hier ein besonderes Verhältnis zu den Saarländern - dieser typische Spott über den Nachbarn mit den Witzen und so.Dudenhöffer: Homburg ist ja schon Saarpfalz, in unserer Brust schlagen zwei Herzen, darum ist mir das fremd. Das fängt alles erst ab Neunkirchen an, Richtung Saarbrücken und Saarlouis. Da kann man mal sehen, wie tolerant Saarländer sein können.Karten gibt es in den TV-Service-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter www.volksfreund.de/tickets

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