Nachruf Ein begnadeter Erzähler, dem alle gerne zuhörten: Zum Tod des Trierer Historikers Prof. Frank G. Hirschmann

Trier · Frank G. Hirschmann brachte Trierern und Touristen Geschichte nahe – ob im Hörsaal, im Museum oder bei Rundgängen in der Stadt. Nun ist der Professor für Geschichte, Stadtführer und Ausstellungsmacher mit 66 Jahren gestorben.

 Frank G. Hirschmann.

Frank G. Hirschmann.

Foto: roland morgen (rm.)

Wenn man mit Frank Hirschmann durch die Stadt ging, war Eile fehl am Platz. Nicht nur, weil der Trierer Historiker gesundheitsbedingt eher gemächlichen Schrittes unterwegs war. Er war bekannt wie ein bunter Hund. Vor jedem zweiten Haus winkte Frank, wie er sich auch von vielen Touristen nennen ließ, einem Passanten zu oder wechselte kurz ein paar Worte. Es sei denn, er führte gerade eine Gruppe von Gästen von der Porta über den Hauptmarkt zu den Kaiserthermen. Dann war er ganz in seinem Element. Der Professor für Geschichte, geboren 1955 in Duisburg, der an die zehn Sprachen beherrschte, zog die Gassen und Plätze der Trierer Altstadt oft dem Hörsaal vor. Er hatte Fans, die immer wieder seinen pointierten Erklärungen und Geschichten lauschen wollten, die ganz und gar nicht akademisch daherkamen. Auch im Stadtmuseum Simeonstift waren seine Führungen beliebt, wo Frank Hirschmann zahlreiche Ausstellungen kuratiert oder wissenschaftlich begleitet hat, zuletzt die noch laufende Schau zum Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Seit vielen Jahren bildete er auch Trierer Stadtführer aus.