Hochwasser

Hin und wieder muss man sich auch mal einen schlichten Genuss gönnen. Und deshalb ankere ich manchmal bei der ZDF-Vorabendserie "Küstenwache". Weil sie so herrlich durch dramatisierende Musik und möglichst "Action" signalisierende Bildeinstellungen aufgebrezelt wird.

Das ist vermutlich der öffentlich-rechtliche Versuch, so etwas wie "24" auf dem Wasser hinzukriegen. Mit, nunja, schwankenden Resultaten. Aber egal, Käpten Ehlers und seine Crew kriegen das immer wieder hin. Unvergesslich die Folge mit der U-Boot-Entführung: Vier Fieslinge kapern ein U-Boot und steuern es durch die Untiefen der Handlung, weil sie damit irgendwie für den Frieden demonstrieren wollen. Großartiger Kappes also, wird in der Regel nur noch von der Wirklichkeit übertroffen. Noch interessanter aber als das offenbar bei Windstärke 10 zusammengesponnene Seemannsgarn war die Werbepause: Da kamen tatsächlich zwei Filmchen über, pardon, Untenrum-Probleme. Einmal für Männer ("Harndrang"), einmal für Frauen ("Blasenschwäche"). Fehlte eigentlich nur noch ein Einspieler für, äh, Inkontinentalreisen. Ich frage mich: warum? Muss jetzt aber ganz dringend raus, weil ich, verdammt, offenbar genau in die Zielgruppe passe. Fritz-Peter Linden hpl/dr

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