Höhepunkt mit Mahler

LUXEMBURG. (mö) "Tief beeindruckend" nannte die "New York Times" die Mahler-Interpretation von Lorin Maazel und den New Yorker Symphonikern. Am Montag kommen Orchester und Chefdirigent in die Luxemburger Philharmonie – mit Mahler.

Vom Monatsprogramm der Luxemburger Philharmonie für November schaut er mit imperialem Lächeln aufs potenzielle Publikum: Lorin Maazel. Er gilt manchen als autoritär und als eiskalt dazu, ist aber als perfekter Dirigent allgemein anerkannt und besitzt zumindest für deutsche Musikfreunde den Vorteil einer engen Beziehung zur mitteleuropäischen Musikkultur - immerhin war er schon Orchesterchef in Berlin, Wien und München. Am Montag, 14. November, 20 Uhr, kommt Chefdirigent Maazel mit seinen New Yorker Philharmonikern in den neuen Konzertsaal auf dem Kirchberg und dirigiert Musik, auf die er sich nach allgemeinem Urteil besonders versteht - Strauss, vor allem aber Mahler, die sinfonische Dichtung "Tod und Verklärung" und Gustav Mahlers düster-vielschichtige 5. Sinfonie. Das Konzert ist schon seit Monaten ausverkauft. Seit der in Frankreich geborene Amerikaner als Nachfolger von Kurt Masur die New Yorker Philharmoniker übernahm, hat er in der Metropole nicht nur Wohlgefallen geerntet. Orchester und Dirigent spielten im letzten Jahr auf einer USA-Tournee teils vor halb leeren Sälen und gerieten in die Diskussion vom "Ende der Klassik" und dem Status der amerikanischen Orchester. Maazels Mahler-Interpretationen wurden von dieser Kritik allerdings kaum berührt. "Wer verstehen will, warum die Orchestermusiker und viele Konzertbesucher Mr. Maazel so schätzen, muss seine Interpretation von Mahlers 6. Sinfonie erleben", schrieb die "New York Times" in der Analyse eines Konzerts vom Juni 2005 und nannte die Interpretation "tief beeindruckend und durchweg aufregend". Und weiter: "Maazel kann ein distanzierter Interpret sein, aber diese Distanz, verbunden mit seiner musikalischen Genauigkeit, bewahrt seinen Mahler davor melodramatisch zu wirken". Die New Yorker gastieren in Luxemburg auf ihrer Tournee zum 75-jährigen Bestehen. Dann reisen sie weiter nach Dresden - zu drei Konzerten in der gerade wiedereröffneten Frauenkirche. Restkarten an der Abendkasse

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