Hohe melodische Qualität voller Schwerkraft

Mit "Gravity" legen die Brüder Julian und Roman Wasserfuhr bereits ihr drittes Album vor und bauen ihre internationale Jazz-Karriere konsequent aus. Die CD ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der beiden Vorgänger-Werke "Remember Chet" (2006), einer Hommage à Trompeter-Denkmal Chet Baker, und "Upgraded in Gothenburg" (2009) mit schwedischen Jazz-Koryphäen.


Trompeter Julian (22) und seinem drei Jahre älteren Bruder, Pianist Roman, aus dem Oberbergischen stehen diesmal Schwedens Spitzenbassist Lars Danielsson und Deutschlands gefragtester Schlagzeuger, Wolfgang Haffner - der das Album auch produziert hat -, als Mitmusiker zur Verfügung.
Von den 13 Titeln auf "Gravity" stammen neun von den Brüdern Wasserfuhr, jeweils einer von Danielsson beziehungsweise Haffner, dazu kommen Stings Hit "Englishman in New York" (2) und Bert Kaempferts "L.O.V.E." (4). Die Wasserfuhr\'schen Arrangements hauchen den Ohrwürmern neues Leben ein. Mehr Klassiker benötigen die virtuosen Brüder nicht. Ihre eigenen Kompositionen zeichnen sich ebenfalls durch hohe melodische Qualität aus. Anspieltipps: die Ballade "Fool\'s Paradise" (6) oder der Uptempo-Blues "Midnight Walk" (9). Abheben werden die Wasserfuhrs trotz ihres steigenden internationalen Wertes nicht. Eine gewisse Schwerkraft (siehe Titel) wird weiterhin für ihre Bodenhaftung sorgen. Das Cover basiert auf dem Werk "Teahouse" des chinesischen Künstlers Ai Weiwei. Jörg Lehn

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