Luxemburg. (er) "Kultur verbindet" - der beliebte Satz ist oft kaum mehr als ein frommer Wunsch. Zuweilen kann man ihn sogar als eine gefährliche Fehleinschätzung sehen, wenn es um die Verbindung unterschiedlicher kultureller Positionen geht. Nichts trennt und befremdet im Wortsinn schließlich mehr als unterschiedliche kulturelle Erfahrung und Sozialisation.

"Edepolis", die aktuelle Ausstellung im Casino Luxemburg mit Werken von Edgar Honetschläger, thematisiert kritisch und auf hohem ästhetischen Niveau genau diese Fragen. Der Österreicher und Leiter jeweils eines Kulturinstituts in Wien und Tokio ist ein echter Global Player, der sich in den Metropolen der Welt zu Hause fühlt und abwechselnd in Japan und im heimischen Alpenstaat lebt. Honetschläger hat inhaltlich viel in diese Schau aus bewegten Bildern und Zeichnungen gepackt. Es geht am Beispiel Tokio um die moderne Großstadt, die dem Individuum kaum mehr als eine standardisierte Ei-Zelle als Lebensraum zubilligt ("Egg-Cozy"), ebenso wie um das Zusammentreffen von Tradition und Moderne. Der Film "Enduring freedom" (Lang leidende/aushaltende Freiheit) straft mit Witz und Ironie den aus dem amerikanischen Antiterror-Krieg entliehenen Titel Lügen, wobei einem das Lachen im Hals steckenbleibt angesichts dieses fetten, in seiner Selbstgefälligkeit weltfernen Amerikas. Und auch Honetschlägers Romanze "Beijing Holiday" (Ferien in Peking ) hat einen bitteren Beigeschmack, eben den von der Blauäugigkeit des Westens beim Blick auf China.

Bis 6. September, Mo, Mi, Fr, 11-19 Uhr, Do 11-20 Uhr, Sa,So 11-18 Uhr, Di geschlossen, 00352 225045.

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