Hulk

(U. M.) Am Anfang stand die Idee, ein Monster zu erschaffen, das nichts dagegen tun kann, ein Monster zu sein. Also wandelt sich Dr. Bruce Banner zum grünen Riesen, sobald sein Wutpotenzial eine gewisse Schwelle überschrieben hat.

Dann ist er der Hulk und stillt seine Urtriebe mit Zerstörungslust. Ist die Wut verraucht, schrumpft auch der Hulk und kehrt bis zum nächsten Anfall in Dr. Banners Körperinnere zurück. Eine der populärsten Comic-Heftreihen des Marvel-Verlagshauses erlebt für das Budget von 150 Millionen Dollar ein arg zwiespältiges Kinodebüt. Die erste halbe Stunde ist ein brillant gewirktes Story-Labyrinth voller Geheimnis, geschwängert mit ödipalen Verweisen und eruptiven Schreckensvisionen. Das ist spannend, wenngleich auch eine Spur zu ernst erzählt und von Regisseur Ang Lee in faszinierenden Bildfolgen ausgestaltet. Immer wieder teilt sich die Leinwand und akzentuiert das Geschehen in parallel geöffneten Bildfenstern. Näher war Kino noch nie an der Bildsprache des Comicstrips. Dann kommt Hulk selbst ins Bild, der in tumber Neandertal-Mentalität alles platt macht. Doch Folgen der Gewalt gibt es nicht. Kein Mensch kommt durch den Helden zu Schaden, die Spannung aber stirbt schon früh einen qualvollen Tod im synthetischen Themenpark eines unkontrollierbaren Riesenbabys.(Bernkastel-Kues, Bitburg, Prüm)

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