"Ich habe verschiedene Seelen in meiner Brust"

Saarburg · Als Tochter eines Diplomaten ist Sophie Hunger in Bern, London, Bonn und Zürich aufgewachsen. Zusammen mit ihrer Band tritt sie am Freitag, 26. Juli, in Saarburg auf. Beim Open-Air-Konzert ist auch der irische Songwriter Mick Flannery dabei.

Saarburg. Nach internationalen Erfolgen mit ihren Alben "Mondays Ghost" und "1983" stellt Sophie Hunger in Saarburg ihr neues Album "The Danger of Light" vor. Im Gespräch mit TV-Mitarbeiterin Anke Emmerling hat sie unter anderem erzählt, wie der Titel entstanden ist. Sie werden in Saarburg Ihr neues Album "The Danger of Light" vorstellen. Was hat es mit dem Titel auf sich?Sophie Hunger: Wenn man ganz lange ins Licht guckt, tut\'s irgendwann weh. Licht ist nicht immer etwas Gutes. Wenn ein Raum hell erleuchtet ist, sieht man alle Gegenstände darin, aber manchmal will man ja nicht alles sehen. Es ist gut, wenn es Sachen gibt, die im Dunkeln sind.Gibt es in den Liedern dazu ein Thema oder Leitmotiv?Hunger: Nein, das gibt es eigentlich nicht. Ehrlich gesagt, ich habe das Album gemacht, und dann hatte ich keinen Titel. Ich war gerade auf der Straße, als mein Manager anrief und fragte, ob ich denn nun einen wüsste. Ich habe nachdenklich in die Sonne geguckt, und es hat angefangen mir in den Augen wehzutun. Da habe ich einfach gesagt: The Danger of Light.Im Ihrem neuen Repertoire finden sich auch Coverversionen wie Jacques Brels "Ne me quitte pas". Was muss ein Lied haben, um Ihr Interesse zu wecken?Hunger: Ich muss beim Original das Gefühl haben, dass man das besser machen könnte. Ich muss das Gefühl haben, dass es in mir steckt, dass es eigentlich mein Lied ist, das ich aufnehmen muss. Sie vereinen auch wieder viele Stilrichtungen: Jazz, Blues, Rock und Pop. Gibt es Vorbilder, die Sie entscheidend geprägt haben?Hunger: Ja klar, da sind natürlich die großen klassischen Singer-Songwriter, Dylan oder Waits, aber auch Figuren wie Nina Simone und Billy Holiday, die großen Frauen. Ich sehe sie eher als Lehrer, sie alle haben mir irgendwas beigebracht.Sie singen auf Englisch, Schweizerdeutsch oder Französisch. Wie wählen Sie aus, in welcher Sprache Sie was singen?Hunger: Ich habe verschiedene Seelen in meiner Brust, verschiedene Sprachen, die jeweils ihren eigenen Charakter, ihren eigenen Ausdruck haben. Die sind für mich alle echt, sind alle ich. Die wollen sich ausdrücken, die wollen rauskommen, und das passiert intuitiv.Als Tochter eines Diplomaten und einer Politikerin haben Sie sich für ein Künstlerdasein entschieden. Inwiefern drücken Sie damit ein politisches Bewusstsein aus? Im neuen Programm finden sich Titel wie "Rerevolution" oder "Z\'Lied vor Freiheitsstatue" ...Hunger: Gute Frage. Ich glaube schon, dass Musik machen ganz viel zu tun hat mit Kommunikation und auch damit, dass einem zugehört wird. Da sind manche Sachen vergleichbar mit politischer Arbeit. Der Unterschied ist aber der, dass wir als Musiker außerhalb jeglichen Kontextes stehen. Wir müssen ja zum Glück keine konkreten, rationalen Antworten oder Ansagen liefern. Wir können mit Begriffen sehr frei umgehen und spielen. Ich denke, wahrscheinlich hat es viel damit zu tun.Was möchten Sie Ihrem Publikum beim Live-Auftritt geben?Hunger: Ich weiß nicht, was ich rüberbringen möchte, ich weiß nur, was für Rahmenbedingungen ich schaffen möchte, damit dann hoffentlich was passiert. Wir sind fünf Musiker auf der Bühne und haben sehr viele Ins trumente dabei. Es wird ein dynamisches Konzert, mit Instrumentenwechseln, lauten und stillen Momenten. Und das gefällt mir, wenn es so voller Leben ist.Sie werden auf der Tour vom irischen Songwriter Mick Flannery begleitet. Woher kennen Sie ihn, und werden Sie vielleicht etwas zusammen spielen?Hunger: Ich habe ihn in Berlin kennengelernt. Er kam in mein Konzert und hat mir seine CD gegeben. Ich kriege sehr oft CDs, aber bei ihm war es so, dass es Musik war, die ich mehrere Tage lang zu Hause gehört und meinen Freunden gezeigt habe. Es war eine Entdeckung für mich, und ich habe mir immer gewünscht, dass wir mal zusammen irgendwo spielen. Dass das jetzt klappt, ist wirklich toll, da freue ich mich ganz speziell drauf. Ob wir was zusammen performen, muss sich vor Ort entscheiden. Wenn es sich ergibt, wäre das supertoll, das würde ich gerne machen. aeSophie Hunger tritt am Freitag, 26. Juli, ab 20.30 Uhr open air am Casino in Saarburg auf. Am Mittwoch, 11. Dezember, ist sie außerdem im Club Den Atelier in Luxemburg zu Gast. Karten gibt es im TV-Service-Center in Trier und für das Luxemburger Konzert auch unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie auf www.volksfreund.de/ticketsExtra

Wir verlosen zwei Mal Sophie Hungers Album "The Danger of Light" in der Deluxe Edition mit sechs Bonus tracks. Sie möchten gewinnen? Dann rufen Sie einfach die Hotline 01379-375004 an und nennen Name, Anschrift und als Lösungswort "Sophie Hunger", und schon nehmen Sie an der Verlosung teil. Die Hotline ist heute von 0 bis 24 Uhr geschaltet und kostet 50 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz (abweichende Preise aus dem Mobilfunk sind möglich). red

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