"Ich schreibe ungern"

TRIER. An Ruhestand denkt Hannes Wader noch lange nicht. Der 61-jährige Liedermacher singt am Montag in der Europahalle.

Alben von Ihnen heißen "Hannes Wader singt", "Liebeslieder" und "Konzert". Warum wählen Sie meistens diese eher pragmatischen Titel? Wader: Ich habe immer Probleme, überhaupt Titel zu finden. Für mich gibt es dann nur ein probates Mittel, indem ich auf meine Platten gucke, ob es in einem Lied eine Zeile gibt, die ich als Titel gebrauchen kann. Ganz einfach, ganz phantasielos. Was erwartet die Konzertbesucher in Trier?Wader: Eine Mischung aus neuen und alten Stücken. Ich belästige die Zuhörer nicht mit der gesamten neuen CD. Die alten Stücke sind alle noch singbar, und die Leute wollen sie hören. Ich schöpfe aus einem sich ständig vergrößernden Fundus an Liedern. Kann es sein, dass Ihr Repertoire seit den 90er Jahren nicht mehr so stark wächst? Sie haben viel mit anderen Künstlern gearbeitet und weniger eigene Sachen gemacht. Wader: Das hängt damit zusammen, dass ich sehr langsam arbeite. Ich schreibe furchtbar ungern, aber die Leute mögen die Lieder am liebsten, die ich selbst geschrieben habe. Es kommen aber dennoch immer wieder eigene Lieder hinzu. Es gibt immer etwas, wozu ich mich zu äußern habe und möchte. Sie planen also noch nicht den Ruhestand? Wader: Nein. Das kann ich mir gar nicht leisten. Wo werden sie in zehn Jahren sein? Immer noch auf der Bühne oder in einem stillen, einsamen Häuschen in Norddeutschland? Wader: Ich denke, ich werde auf der Bühne stehen. Vielleicht aber nicht mehr so oft wie jetzt. Ich habe mir gedacht, wenn ich 65 bin, werde ich etwas weniger machen. Ob das klappt, weiß ich nicht. Aber natürlich werde ich mich nicht von der Bühne zurückziehen. Die Fragen stellte unser Mitarbeiter Christian Jöricke

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