Im Dutzend billiger

(U. M.) Tom Baker trainiert ein Football-Team in der Provinz, während seine Frau Kate die Familie organisiert und nebenbei als Schriftstellerin arbeitet. Das Idyll gerät ins Wanken, als Tom das Angebot als Coach eines prestige-trächtigen College-Teams erhält, die Familie in die Großstadt umzieht und Kate wegen des Erfolgs ihres Roman nicht mehr pausenlos für die Familie zur Verfügung steht.

Auf den ersten Blick erscheint es legitim, dass die charmante Erstverfilmung (1950 mit Myrna Loy und Clifton Webb) von Ernestine Gilbreth Careys Roman aus der Jahrhundertwende neu aufgelegt wird. Auch die Besetzung mit Steve Martin und der liebenswerten Bonnie Hunt als Eltern weckt Appetit auf fröhliche Familienunterhaltung. Aber Regisseur Shawn Levy zeigt keinerlei Interesse für Stil und Klasse; er setzt auf ungebremste Sentimentalität. Vor allem aber ärgert die scheinheilige Familienmoral mit ihrem vorgestrigen Frauenbild und einer gesellschaftspolitisch mehr als fragwürdigen Vermehrungsbotschaft. Ein verlogener Film, dessen geistige und künstlerische Beschränktheit im Blick auf Hollywoods Vorbildfunktion im Sinne der aktuellen Regierung ein beängstigendes Bild entwerfen. (Cinemaxx, Trier).

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