Im Kultursommer steht Rheinland-Pfalz Kopf
Trier · Wenn es nach der Kultur geht, wird der Sommer 2013 mindestens so lang, wie der Winter gewesen ist. Von Anfang Mai bis in den Oktober locken Veranstaltungen aller Art in die Theater, Konzertsäle, Stadthallen oder Open-Air-Locations. Und sogar aufs Schiff.
Trier. Wer dieser Tage Europa sagt, denkt meist an Krise oder Bürokratie. Nur Rheinland-Pfalz setzt im Kultursommer einen Akzent gegen den Euro-Pessimismus und für Euro-Visionen. Und weil man dabei, wie Kulturministerin Doris Ahnen verrät, die Flüsse als verbindendes Symbol entdeckt hat, startet der Kultursommer nicht zufällig auf einem Kultur-Schiff, das über Rhein und Mosel tuckert.
Am 8. und 9. Mai macht das Frachtschiff Cassian Carly, verwandelt in ein Kulturzentrum mit Open-Air-Bühne und Ausstellungsräumen, am Trierer Moselufer Station. Von der FH-Modenschau über die städtischen Philharmoniker bis zum Poetry Slam wird ein Programm für alle Generationen geboten.
Nach längerer Pause kommt mit dem Kultursommer auch das innovative Theaterfestival "Maximierung Mensch" zurück. Vom 18. bis 23. Juni treffen sich die rheinland-pfälzischen Theater, aber auch die freie Szene aus Luxemburg, um sich künstlerisch mit der Euro-Krise und der Ökonomisierung aller Prozesse auseinanderzusetzen. Dazu gehören auch eigene Produktionen im Theater und in der Tufa.
Eng mit dem Kultursommer sind auch zwei andere Veranstaltungsreihen verbunden. In Saarburg und Kastel-Staadt etablieren sich die "Spiegelbilder" (5. Mai bis 14. September) immer mehr als kleines Juwel auf dem Land - in diesem Jahr unter anderem mit Street Art, Bewegtbildtheater und A-cappella-Nacht. Kinder dürfen sich derweil auf die 35 Veranstaltungen im Rahmen des "Sommer-Heckmecks" zwischen der Eifel und Trier (8. Juni bis 20. Juli) freuen.
"Euregio kreativ" heißt es im Eifel-Flecken Schönecken. Dort bauen von Mai bis September 31 Künstler aus der Großregion einen Kunstparcours auf.
Zu einem absoluten Jahreshöhepunkt könnte sich die "Illuminale" am 14. September entwickeln. Von der Römer- bis zur Kaiser-Wilhelm-Brücke soll das Trierer Moselufer mit kunstvoller Beleuchtung inszeniert werden. Das groß angelegte Programm verspricht "Überraschendes und Unerwartetes".
Weniger Überraschungen bietet die wachsende Tendenz, ohnehin vorhandene Festivals in das Programm des Kultursommers einzuklinken. Mosel Musikfestival, Tatort Eifel, Eifel-Kulturtage, sogar die Exhaus-Sommerbühne reihen sich ein - verständlich angesichts der Fördertöpfe, die sich dadurch öffnen. Aber auch nicht ungefährlich für das Profil des Kultursommers.
Unter www.kultursommer.de kann die Saison-Broschüre mit vielen Infos bestellt oder heruntergeladen werden. Bis Ende April sollen auch die einzelnen Veranstaltungen abrufbar sein.
