Im Mittelpunkt steht Mendelssohn

Luxemburg · Felix Mendelssohn Bartholdy ist nach wie vor ein Komponist, über den zu diskutieren sich lohnt. Mit einer Gesamtaufführung der fünf Sinfonien beteiligt sich jetzt auch die Luxemburger Philharmonie an der Debatte.

Luxemburg. Vielleicht war er einfach zu perfekt. Irgendetwas in der Person und im Werk von Felix Mendelssohn Bartholdy hält nach wie vor viele Musikfreunde auf Distanz. Der Mendelssohn-Schwerpunkt im Februar-Programm der Philharmonie könnte jedenfalls zum echten Verständnis dieses Komponisten beitragen. In zwei Konzerten hat das Chamber Orchestra of Europe unter Leitung von Yannick Nézet-Seguin Mendelssohns fünf Sinfonien im Programm (17. Februar, Sinfonien 3 und 2/ 18. Februar, Sinfonien 1, 4 und 5). Mit dem Rias-Kammerchor steht bei der "Lobgesang" -Sinfonie (Nr. 2) zudem ein hochprofessionelles Vokalensemble auf der Bühne. Schließlich runden an den Aufführungstagen zwei Backstage-Vorträge (jeweils 19.15 Uhr) die Konzerte ab.
Wer Mendelssohn trotzdem nicht mag, aber die Sinfonik liebt, ist bei der Philharmonie im Februar dennoch gut aufgehoben. Gleich zu Monatsbeginn präsentieren das Concertgebouw-Orchester Amsterdam, Pianist Nelson Freie und Dirigent Semyon Bychkov mit Beethovens "Emperor"-Klavierkonzert und dem "Heldenleben" von Richard Strauss echte Heroik (3. Februar). Lang Lang und das National Symphony Orchestra aus Washington unter Christoph Eschenbach sind zwar ausverkauft - für hartnäckige Fans empfiehlt sich dennoch der Gang zur Abendkasse (13. Februar mit Weber, Grief und Brahms/Schönberg). Und wer die Wiener Klassik liebt, hat am Orchestre de Chambre mit Peter Gülke als Dirigent und Solist Jean Muller und einem Haydn-Mozart-Programm, darunter dem ambitionierten Klavierkonzert KV 491, gewiss seine Freude (21. Februar, 17 Uhr). Bei den kleineren Besetzungen lockt die Philharmonie mit den immer wieder interessanten "Rising Stars" - diesmal mit Harriet Krijgh, Cello, und Magda Arnara, Klavier, und mit Beethoven, Brahms und César Franck (3. Februar). Dauergast Murray Perahia ist mit Bach, Beethoven und Chopin dabei (19. Februar), und in der Streichquartett-Reihe der Philharmonie spielt das Arcanto Quartett ein höchst anspruchsvolles Programm mit Beethovens Opus 132 und Alban Bergs Lyrischer Suite (29. Februar).
Auch zwei Veranstaltungen der Kategorie "crossover" sind im Februar auf dem Kirchberg im Programm. Der Finne Kimmo Pohjonen, das Proton String Quartet und der Percussionist Samuli Kosminen liefern eine querköpfige Verbindung aus Tradition, Electro, Jazz und Rock (2. Februar). Und Knut Reiersrud, das "Ausnahmetalent als Bluesmusiker" (Monatsflyer), mixt deutsche Romantik von Brahms und Schubert mit Blues zu einem erfrischenden Cocktail (5. Februar, 21 Uhr). mö
Beginn, wenn nicht anders angegeben: 20 Uhr. Karten 00352/26322632. www.philharmonie.lu Bus-Shuttle von Trier am 2./3./13./15./17./18./19. Februar, Tel. 0651/96686432

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