Im Zeichen des Dudelsacks

Trier · Schottland ist das Land des Dudelsacks, der Kilts, Märsche und trutzigen Burgen. Das suggerierte zumindest am Samstagabend die vom TV präsentierte Musikschau Schottland vor knapp 1300 Zuschauern in der Arena Trier.

 Dudelsackspieler en masse: Die schottische Musikschau sparte nicht an Klischees. TV-Foto: Gabriela Böhm

Dudelsackspieler en masse: Die schottische Musikschau sparte nicht an Klischees. TV-Foto: Gabriela Böhm

Eine Schau lebt von Effekten und Gefühlen. Diese wurden am Samstagabend in der Arena Trier reichlich bedient. Passend zur Einstimmung gab es deshalb vermummte dunkle Gestalten, die in einer riesigen Burgkulisse verschwanden, dazu höhnisches Gelächter und Gewitterdonnern aus den Lautsprechern. Immer wieder folgten Massenaufmärsche von Dudelsackspielern, Trommlern und Tänzern vor der mächtigen Burg, über der die schottische Flagge im Windkanal flatterte, das weiße Andreaskreuz auf blauem Grund.

Wer jemals in Schottland war und das Land wegen seiner weiten Landschaft, der freundlichen Menschen und der gelebten Kultur lieben gelernt hat, dürfte sich am Samstagabend in der Arena nicht immer wohlgefühlt haben. Der niederländische Veranstalter spielte mit allen Klischees. Dabei wäre die Konzentration alleine auf die traditionelle Musik abendfüllend und tragend gewesen. Gefühlvolle Balladen oder heitere Tänze wurden allzu oft in pompöse Arrangements mit Mövengeschrei und Wellenrauschen vom Band verpackt.

Dass vielen Besuchern dennoch die Musik, die Kommandorufe und das rhythmische Marschieren gefielen, zeigte sich bereits im ersten Drittel der dreistündigen Schau. Da gab es schon kräftigen Beifall für "Hundred Pipers", "May it be" oder "Amazing graze".

Viele Plätze bleiben unbesetzt



Vor sechs Jahren hatte es in der niederländischen Gemeinde Borculo mit verschiedenen Gruppen eine erste keltische Nacht gegeben. Daraus entstand eine aufwendige Schau, in der die große Schlosskulisse wichtiger Bestandteil ist. Mittlerweile ist die Musikschau Schottland nach Veranstalterangaben die größte Hallenveranstaltung um das Thema Schottland. In Oberhausen kamen mehr als 4000 Leute - bei Auftritten in Wiesbaden und Koblenz werden gar zwei Aufführungen an einem Tag angeboten. In Trier blieb die Halle mit nur 1300 Besuchern luftig besetzt. "Wenn sich die Schau herumgesprochen hat, werden künftig bestimmt mehr kommen", meinte eine Organisatorin.

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