Immer nah am Publikum - Sarah Connor singt vor 4000 Zuhörern in der Trierer Arena

Trier · Ruhige und rockige Songs wechseln sich bei Sarah Connor ab. Mit beiden Varianten kann die Sängerin die rund 4000 Menschen in der Arena Trier begeistern. Dabei sucht sie immer den Kontakt zum Publikum, erzählt von sich und animiert zum Mitsingen.

 Lady in Schwarz: Sarah Connor und ihre Musiker bieten beste Unterhaltung. TV-Fotos (2): Nora John

Lady in Schwarz: Sarah Connor und ihre Musiker bieten beste Unterhaltung. TV-Fotos (2): Nora John

Foto: (g_kultur

Trier. Nein, sie werde nicht kopfüber in einen Pool eintauchen und dabei singen, so wie es Pink in einem Konzert getan hat. Sarah Connor dämpft gleich zu Beginn des Konzerts die Erwartungen. Obwohl hier vermutlich niemand mit solcher Akrobatik rechnet. Die ist auch nicht nötig. Sarah Connor schafft es vom ersten Lied an, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Auch ohne aufwendige Effekte, die vom Wesentlichen, nämlich der Musik ablenken. Das spiegelt sich auch in ihrer eher unaufgeregten Kleidung, ihrer Band und den Backgroundsängerinnen wider.

Grundfarbe ist schwarz, die hellblonde Sängerin trägt schwarze Röhrenjeans, verschiedene Jacken oder ein kariertes Oberhemd um die Hüfte geschlungen und zu Beginn einen schwarzen Hut. Das alles gibt ihr das Aussehen einer Rocklady, was gut zu ihrem musikalischen Repertoire passt.

Die Lieder, die sie präsentiert, sind zum größten Teil von ihrem neuesten Album "Muttersprache". Und wie dessen Name schon verrät, auf Deutsch. Da zeigt sich das Publikum sehr textsicher. Von Anfang an lassen sich die Besucher nicht lange bitten und stimmen kräftig in den Refrain des Songs "Ein deutsches Liebeslied" ein. Dabei lässt Sarah Connor auch Frauen und Männer getrennt singen. Die Damen sind deutlich lauter, was vermutlich daran liegt, dass sie in der Überzahl sind.

Connor legt während des ganzen Konzerts viel Wert auf Kontakt und Kommunikation mit dem Publikum. Dabei erzählt sie von sich, von ihren Kindern, ihrer Freundin, von Liebeskummer und ihrer besten Freundin. Und hat meist zu diesen Geschichten auch ein Lied geschrieben. So huldigt sie ihrer besten Freundin, die sie im Urlaub beim "Sprachyoga mit Weißwein" kennengelernt hat, mit dem Song "Meine Insel". Ihr jetziger Lebenspartner wird mit dem Song "Mein König" geadelt. Connor beherrscht den Wechsel zwischen lauten und fetzigen Songs und eher leisen Tönen.

Das ist manchmal auch gut so, denn, je nachdem, wo man sich befindet, ist es mitunter doch ganz schön laut. Auch als die, wie Connor über ihre Musiker sagt, "geile" Band ohne ihre Leadsängerin spielt. Doch dann folgt schon wieder ein leiser und gefühlvoller Teil, für den sich Connor gerne ganz nach vorne, auf den Bühnenteil, der mitten im Publikum platziert ist, begibt. Und die Ohren können sich erholen. Auch innerhalb eines Songs funktioniert der Übergang zwischen laut und leise. Das merkt man vor allem, als sie ein altes aber sehr bekanntes Lied präsentiert: "From Sarah mit Love" begleite sie schon lange und sei auch mit ihr erwachsen geworden, erzählt sie den Zuhörern.

Es ist ein gelungenes Konzert mit einer Sängerin, die mit ihrer Stimme überzeugt und sehr authentisch und sympathisch rüberkommt. Auch die Backgroundsängerinnen und die Band bieten beste Musikunterhaltung. Und einige aus dem Publikum werden mit einem Ohrwurm heimgegangen sein.Extra

Zwei Menschen waren beim Konzert von Sarah Connor in der Arena Trier vermutlich besonders glücklich, denn die Sängerin hat ihnen einen Herzenswunsch erfüllt. Das Team von Bruno der Bär, Mareike Dohle, Rene Reissig und Julia Marzlin, hat es sich auf die Fahnen geschrieben, krebskranken Kindern einen Wunsch zu erfüllen und den kleinen Teddybär zum Spendensammeln um die Welt zu schicken. Und sie konnten mit Hilfe von Sarah Connor der elfjährigen Mia aus Bernkastel-Kues ein Treffen mit der Sängerin vermitteln. "Sie hat uns sofort zurückgerufen, als sie davon erfahren hat", erzählt Rene Reissig. Und Mia war schon überglücklich, als sie an Weihnachten eine persönliche Videobotschaft und die Einladung zum Konzert erhielt. "Ich bin seit zwei Jahren Fan von Sarah Connor, seit ich krank bin", sagt die Elfjährige. Ihr Lieblingslied ist "Wie schön du bist". Dass ihr das Treffen mit der Musikerin gefallen hat, kann man auf der Facebookseite von Bruno Bär nachlesen. "Sarah ist soooo lieb", erzählt sie da. Und auch für Julia Marzlin vom Bruno-Bär-Team erfüllt sich an diesem Abend ein Traum. Sie wollte immer schon mit Sarah Connor auf der Bühne singen. Das Publikum feiert ihren Auftritt. noj

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