In der Welt unterwegs, an der Mosel daheim

Osann-Monzel · Thomas Hammes gehört zu den begehrtesten Trompetern, liebt die klassische Musik und seine Heimat an der Mosel. Am Sonntag, 11. September, gastiert er im Rahmen des Mosel Musikfestivals mit dem Radio Sinfonie Orchester Stuttgart des Südwetsrundfunks (SWR) in Wittlich.

 Thomas Hammes ist trotz internationalen Erfolgs seiner Heimat an der Mosel treu geblieben. Foto: privat

Thomas Hammes ist trotz internationalen Erfolgs seiner Heimat an der Mosel treu geblieben. Foto: privat

Osann-Monzel. Viele Kinder und Jugendliche knüpfen den ersten Kontakt mit einem Musikinstrument im heimischen Musikverein, so auch Thomas Hammes. In seinem Fall war dies der Musikverein Osann. Heute, 27 Jahre später, ist Hammes bis zu 270 Tage im Jahr mit seinem Instrument unterwegs.
Bereits mit sechs Jahren begann er, Trompete zu spielen, und fragt man ihn, ob es auch ein anderes Instrument hätte sein dürfen, erntet man lediglich einen etwas verständnislosen Blick. Während der zehn Jahre, in denen er bereits Solotrompeter im SWR Radio Sinfonie Orchester Stuttgart, unter Leitung von Sir Roger Norrington, ist, wirkte er bei der Produktion von etwa 200 CDs mit. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er seine 13. Solo-CD.
Die Frage, welches der berühmteste Dirigent gewesen ist, unter dessen Leitung Hammes spielte, ist unmöglich zu beantworten. Seien es nun Abbado, Barenboim, Maazel, Dudamel oder Mazur (die Liste forzuführen wäre zu lange), sie gehören allesamt zu den Besten. Sogar zum 80. Geburtstag von Papst Benedikt XVI, spielte Hammes im Vatikan. Ein großer Traum des Trompeters ist es gewesen, einmal unter der Leitung von Leonard Bernstein zu musizieren. Einzig, was es nicht möglich machte, war wohl dessen früher Tod; Thomas Hammes war zwölf als Bernstein starb.
Heute ist Hammes 33 und lebt mit seiner Frau und Sohn Tim in seinem Heimatort an der Mosel. Tim scheint die musikalische Begabung seines Vaters geerbt zu haben. Als Hammes bemerkte, wie aufmerksam der Kleine ihm beim Üben zuhörte, und offensichtlich den Klang der Trompete liebte, ließ er ihm von seinem Trierer Instrumentenbauer ein eigenes, sehr kleines, Signalhorn anfertigen. Tim liebt es und spielt so gut er kann; er ist übrigens 21 Monate alt.
Hammes besitzt mittlerweile mehr als 50 Trompeten, selbstverständlich auch noch seine erste. Er könne sich niemals von einem dieser Instrumente trennen, sagt er.
Ob Thomas Hammes überhaupt noch übt? "Primär übe ich Verlässlichkeit", erklärt er. Die gängige Orchesterliteratur müsse einfach zuverlässig und ständig abrufbar sein, sogar im Schlaf. Aber das sei kein Problem. "Trompetespielen ist für mich wie Sprechen oder Laufen; wie ein Reflex." Es sei eigentlich ganz einfach, aber viele Instrumentenschüler spielten zu sehr mit dem Kopf. Sein Tipp und Leitsatz: "Tu doch einfach mal das, was du schon weißt!"
Ihm fiel das Trompetenspiel stets sehr leicht, doch ohne Fleiß und Ausdauer hätte auch er nicht so erfolgreich werden können. Lampenfieber kennt Thomas Hammes übrigens nicht. Das hatte er nie, er sei vor einem Konzert immer nur positiv angespannt.
Und positiv gespannt sind zweifelsfrei auch die Liebhaber und Kenner des klassischen Bläserensembles, auf das Konzert am Sonntag, 11. September, 18 Uhr, in der Synagoge in Wittlich. romi
Karten: Tickethotline 0651/7199-996 sowie auf www.volksfreund.de/tickets

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