Insekten-Alarm

Koblenz/Trier · Der Kultursommer Rheinland-Pfalz wächst Jahr für Jahr in die Breite. Immer mehr regionale Traditionsveranstaltungen gehen unter das große Dach, das inhaltliche Motto - in diesem Jahr "Natürlich Kultur" - spielt eine Nebenrolle. Allerdings nicht in Koblenz, wo das Festival zur Eröffnung auf die Bundesgartenschau trifft.

Koblenz/Trier. Der prominente Blickfang des Eröffnungs-Wochenendes ist ein Insekt: Den Riesen-Figuren der spanischen Gruppe Sarruga ist sicher jeder schon einmal begegnet - zumidest im Werbefernsehen. Pralles Straßentheater, das normalerweise zu den Menschen in den Städten geht - bei der Kultursommer-Eröffnung ist es diesmal andersherum: Die Insekten der Sarrugas warten auf der Festung Ehrenbreitstein auf Besuch. Denn im 20. Jahr feiert der Kultursommer (Kuso) seine Eröffnung mal ganz anders.Premiere und Experiment zugleich: Alle Veranstaltungen finden auf der Festung Ehrenbreitstein und damit im Buga-Gelände statt - und das ausschließlich abends. Dass im Buga-Jahr mit seinen rund 3000 Veranstaltungen auch noch die Kuso-Eröffnung nach Koblenz kommt, findet der neue Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig hochgradig angemessen. Kein Wunder, konnte er doch als seinerzeitiger Kulturstaatssekretär und oberster Kultursommermacher bei der Vergabe noch ein Wörtchen mitreden. Eine der Hauptattraktionen der Eröffnung wird das Projekt "Lichtströme" sein, das noch bis einschließlich 15. Mai immer spätabends zu erleben ist. Acht Künstler gestalten außergewöhnliche Licht-Installationen.Dass man für den Besuch der Kuso-Eröffnung auf jeden Fall Eintritt bezahlen muss, ist auch eine Neuerung und ein Wagnis: Bisher waren die Freiluft-Aufführungen stets kostenfrei zugänglich, während der Buga lässt sich das aber - ähnlich wie etwa auch zur langen Museumsnacht oder zum Horizonte-Festival - nicht ohne Eintritt umsetzen. Dafür bietet die Gartenschau eine Sondereintrittskarte an: Für 9 Euro gibt es den Kultursommer-Zugang zur Festung, der auch bereits "einmal rauf und runter" mit der Seilbahn enthält, die an den beiden Abenden des 6. und 7. Mai bis spät in die Nacht unterwegs ist. Auch das ist ein besonderes Erlebnis, denn an den normalen Buga-Tagen endet der Seilbahnbetrieb mit dem Einbruch der Dunkelheit.Eröffnungsveranstaltungen am 6. und 7. Mai jeweils von 19 Uhr bis Mitternacht. Informationen unter www.kultursommer.deVon Mai bis September erstreckt sich der Kultursommer. Viele Festivals und Veranstaltungsreihen der Region haben sich eingeklinkt, um in den Genuss finanzieller Unterstützung zu kommen. Mosel-Musikfestival, Eifel-Kulturtage, Brot und Spiele, Wittlicher Kulturtage, Kinder-Sommerheckmeck, Klassik auf dem Vulkan in Daun, Jazz im Trie rer Brunnenhof, Big-Band-Festival Bitburg: Sie alle gehören zur Agenda des Kultursommers, sind aber nicht eigens dafür aufgelegt worden. Besondere Einzel-Veranstaltungen gibt es aber auch: Ein Duke-Ellington-Kirchenkonzert in der Basilika Prüm (26. Mai), einen neuen Blick auf das Volkslied mit dem Vokalkreis Konz (29. Mai), ein "Gartenzwerg-Musical" in einem Trierer Theaterzelt (14./15. Juni), das Open-Air-"Last Night of the proms"-Konzert im Innenhof des Schlosses Föhren (24. Juni), ein "Graffiti-Jam" im Trierer Exzellenzhaus (9. Juli), ein deutsch-luxemburgisches "Kulturschiff" im Rahmen der Saarburger Spiegelbilder (31. Juli), die Aktion "Kunst trifft Weinstock" im Kloster Karthaus (ab 1. August). Eine der spektakulärsten Aktionen: Das LichterGartenFest auf dem Trierer Petrisberg am 21. September. DiL

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