Instrumente hautnah

TRIER. Es mag Zeiten gegeben haben, da das Erlernen eines Musikinstruments an den Kosten für den Musikunterricht scheiterte. Doch diese Jahre sind längst vorbei. Den kommunalen Musikschulen fällt bei der Musikalischen Früherziehung von Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle zu.

 Das fleißige Üben hat sich gelohnt: Die Musikschüler geben kleine Konzerte beim Tag der offenen Tür der städtischen Musikschule.Foto: Ludwig Hoff

Das fleißige Üben hat sich gelohnt: Die Musikschüler geben kleine Konzerte beim Tag der offenen Tür der städtischen Musikschule.Foto: Ludwig Hoff

Wenn derBesucheransturm beim "Fest der Musikschule", verbunden mit einemTag der offenen Tür, in der Ausonius-Grundschule in derLangstraße als Gradmesser für die Popularität der städtischenMusikschule gelten kann, dann steht fest: Die Einrichtung in derTrägerschaft der Stadt Trier ist populärer denn je. Viele hundert kleine und große Besucher drängten sich nach dem Eröffnungskonzert beim "Instrumentenkarussell" um die Infostände, wo erfahrene Musikpädagogen (die Schule beschäftigt knapp 40 Lehrkräfte) Rede und Antwort standen zu den unterschiedlichen Instrumenten - und, was ebenso wichtig war, wie man diese erlernen kann.

Die Palette der näher vorgestellten Instrumente umfasste Klavier, Blockflöte, Violine, Trompete oder Gitarre, ferner Oboe, Fagott, Harfe und Kontrabass. "Ah, so nennt man das", sagte eine wissbegierige junge Fragestellerin, als man ihr erklärte, dass das besagte Teil der Violine Resonanzkörper heißt. Und die Stelle, auf die manche Geigenspieler ein Taschentuch auflegen, heißt Kinnstütze. Das hat das junge Fräulein soeben erfahren. Die einzelnen Teile des Violinbogens benennen zu können, ist schwierig. Aber so genau muss es (zu diesem Augenblick) ja nun auch nicht sein. Eines steht jedoch fest: Das Interesse der jungen Dame an der Violine scheint geweckt.

Lebhaft geht es in den Klassenräumen zu

Nicht viel weniger lebhaft ging es in den anderen Klassenräumen zu: Das metallene Ding seitlich am Schlagzeug ist die Spannschraube. Dass eine Harfe nicht nur Saiten, sondern auch Pedale haben kann, wurde Regina Israel rasch klar. Ein Violoncello ist größer als eine Violine und steht auf dem Boden, wussten die jungen Leute natürlich längst: "Simple Frage. Oben das runde Ding ist die Schnecke."

Neben der Möglichkeit, Instrumente hautnah zu betrachten, sie in die Hand zu nehmen oder gar sich darauf zu versuchen, informierten sich Kinder und Jugendliche, die schon längere Zeit Unterricht an der Musikschule erhalten, wie ansprechend es klingt, wenn Mädchen und Jungen fleißig üben. Offenbar viele tun dies regelmäßig. Die den Besuchern bei der "Musik zur Begrüßung" gebotenen Kostproben hörten sich recht viel versprechend an.

Lob kam von keinem geringeren als von Professor Karl Berg, dem musikalischen Urgestein, wenn es um die musikalische Aus- und Weiterbildung von jungen Menschen in Trier geht. Rudolf Hahn, der Leiter des Bildungszentrums der Stadt, machte in seiner Begrüßung der Gäste auf ein "großes Projekt" der städtischen Musikschule aufmerksam. Da die Einrichtung "aus allen Nähten platzt", hoffe man, in zwei Jahren in ein neues Gebäude schräg gegenüber einziehen zu können.

Die Zahl der unterrichteten Kinder sei um 20 Prozent gestiegen. Großartig unterstützt werde die Einrichtung von den Eltern und vom Verein "Freunde und Förderer der Musikschule der Stadt Trier", deren Engagement Hahn insbesondere in Zeiten leerer städtischer Kassen sehr zu schätzen weiß. Neben dem Erlernen eines Instruments steht die Ausbildung im Gesang bei der Musikschule ebenfalls ganz hoch im Kurs.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort