Konzert Irische Stimmung  im Saarburger Sommer

Saarburg · Das Open-Air-Konzert von Angelo Kelly und Band begeistert die Familien auch bei Platzregen.

 Ein Hauch von irischem Sommer: Angelo Kelly gastierte mit seiner Familie und Band in Saarburg.

Ein Hauch von irischem Sommer: Angelo Kelly gastierte mit seiner Familie und Band in Saarburg.

Foto: Dirk Tenbrock

„Ihr seid echt hart, Saarburg“, ruft Angelo Kelly anerkennend den über 700 Zuschauern auf dem alten Kasernengelände an der Irscher Straße zu, nachdem sie auch nach einer total verregneten Konzertpause vollständig wieder zu ihren Plätzen zurückgekehrt waren. Der 38-jährige, ehemalige Teenie-Schwarm der Kelly Family der 1990er Jahre ist mittlerweile vollständig und erfolgreich in seiner zweiten, der Solo-Karriere angekommen.

Aber was heißt hier „solo“? Fünf Kinder hat Kelly schon selbst mit seiner Jugendliebe Kira aus Rostock. Und die stehen allesamt mit auf der Bühne: Selbst der Jüngste, der knapp vierjährige William, zupft eine Gitarre und darf – unter Papas Anleitung – zuckersüß ein paar Zeilen ins Mikro hauchen.

Mancher mag das fragwürdig finden, die Live-Beobachter haben jedenfalls – und das war schon beim Vorjahreskonzert genauso – den sicheren Eindruck, als sei so ein Konzert und die ganze Tournee ein Riesenspaß für alle Beteiligten. Ein vielleicht noch größerer Spaß ist es für das Publikum, das oft weite Wege auf sich genommen hat: „Wir kommen extra aus Speyer, es lohnt sich“, sagen Lucie und Frank Dellmann, die wie viele andere auch, langjährige Kelly-Fans sind und ihre sechs- und siebenjährigen Töchter Liz und Marie mitgebracht haben. So wird das Konzert auf und vor der Bühne zum Familien-Happening: Singing and Dancing in the Rain, wie bei Namensvetter Gene Kelly in Hollywood.

Etliche Eigenkompositionen der Kellys bilden das Gerüst des Programms, sehr persönlich und emotional größtenteils, die richtige, irisch geprägte Stimmung, getreu dem Konzertmotto „Irish Summer“ (wie gesagt, mit reichlich thematisch passendem Regen inklusive) bringen dann doch eher kunstvoll gecoverte Klassiker wie „Danny Boy“ oder „Whiskey in the Jar“. Solo beginnt Angelo das Programm mit „Leaving on a Jet Plane“, schon hier zeigt sich seine kraftvolle und melodische Stimme auf der Höhe, als Drummer beweist er später noch in einem Solo seine Klasse. Klasse hat auch die (achtköpfige) Begleitband, die hochkarätigen Sound bietet. Überhaupt ist alles hochprofessionell dargeboten und organisiert, im Vergleich zum Vorjahr ist die Truppe nochmal gewachsen, mittlerweile sind 28 Leute in zwei großen Nightlinern und einem 40-Tonner-Technik-LKW auf Tournee. Die Tage sind minutiös durchgeplant, wie Veranstalter Christof Kramp von der Agentur Station-K berichtet, der mit seinem ebenfalls vielköpfigen Team auch dieses Großevent gestemmt bekommt.

Chapeau, was Kramp so alles in Saarburg und der gesamten Region bewegt. Das meint auch Angelo Kelly in seinen Schlussworten, jetzt wallt auch sein langes Haar wieder, das hat früher die Teenies verrücktgemacht, die heute Damen mittleren Alters sind und immer noch begeistert kreischen, während der Regen wieder einsetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Vom erwischt werden
Vinyl der Woche: Love Is A Wonderful Thing – Michael Bolton Vom erwischt werden
Aus dem Ressort