Ironie, Humor und großer Spaß fürs Publikum

Trier · Für Freunde der gepflegten Musikunterhaltung war es ein Muss-Termin: Am Mittwochabend gastierte die Kölner Formation Basta wieder einmal in der Trierer Tufa. Und wie schon bei den Konzerten zuvor führte die A-cappella-Gruppe ihr Publikum mit Gesang, Selbstironie, frech-humorvollen Texten und einer ausgefeilten Choreographie von einem Stimmungshoch zum nächsten.

 Garanten für Gesang und gute Laune: Thomas Aydintan, Werner Adelmann, William Wahl, Arndt Schmöle und René Overmann (von links). TV-Foto: Rolf Lorig

Garanten für Gesang und gute Laune: Thomas Aydintan, Werner Adelmann, William Wahl, Arndt Schmöle und René Overmann (von links). TV-Foto: Rolf Lorig

Trier. Die Zeichen standen günstig: "Ausverkauft" lautete schon seit Tagen die Botschaft. Pech für Spätentschlossene, Glück für alle, die sich ihr Ticket rechtzeitig gesichert hatten. Denn es war wieder mal ein Abend der guten Laune.
Wenn fünf schüchtern wirkende Jungs zu Beginn des Abends gleich als ihre eigene Vorband auftreten, dann zeigen sie damit, dass sie sich selbst nicht so ernst nehmen. Eine gute Voraussetzung, um das Publikum gleich in den ersten Minuten im Handstreich zu erobern. Denn wenn das Quintett eines nicht ist, dann schüchtern. Ganz im Gegenteil, die Kölner können auch rotzfrech sein. Beispielsweise, wenn sie über eine direkte Verbindung zwischen Rügen und Brasilien singen: "Rügen war zu DDR-Zeiten die Copacabana der DDR". Auch zu Trier fällt ihnen was ein: "Trier, das Venedig des Nordens". Dabei scheinen sie die älteste Stadt Deutschlands und die Mosel durchaus zu mögen. Was beim Konzert an der Stelle deutlich wird, als William Wahl sich selbst die Frage stellt, warum "Basta" so wenige Liebeslieder singt? "Weil es so traurig ist, wenn nach ein paar Tagen die Schmetterlinge im Bauch in der Magensäure ersaufen", lacht Wahl und stimmt dann den Song "Liebe ist Scheiße" an. Und da ist sie dann, die Verbindung zu Trier: "Von Dresden bis nach Trier, darum singen wir - von der Mosel bis zur Neiße, Liebe ist Scheiße. Von der Nordsee bis zum Inn, Liebe ist schlimm ..."
An ihr Publikum setzen die Vokal-, Spaß- und Stimmakrobaten höchste Erwartungen. Konzertbesucher, die einfach nur zuhören, sind ihnen zu wenig, miterleben wäre besser. So beispielsweise bei dem Song "Kleiner Gondoliere". Eigentlich habe man dafür den Saal fluten lassen wollen, erläutert Band-Mitgründer William Wahl. Doch das habe die Stadtverwaltung nicht mitgemacht, sinniert er, um nach einer winzigen Pause seine ganz persönliche Meinung dazu anzuhängen: "Die Spießer!" Da lacht nicht nur das Publikum, auch der Gute-Laune-Band auf der Bühne fällt es angesichts des Zuspruches aus dem Saal immer wieder schwer, ernst zu bleiben. Dem Trierer Publikum haben sie an diesem Abend ihr neues Album "Domino" und den Bassisten Arndt Schmöle mitgebracht, der seit September 2013 die Lücke füllt, die sein Vorgänger Andreas Hardegen hinterlassen hat. "Basta", das sind neben Schmöle und Wahl Gründungsmitglied René Overmann, Thomas Aydintan und Werner Adelmann. Jeder für sich ein ausgezeichneter Sänger und Stimmartist, was beispielsweise bei dem Song "Der Mann, der keine Beatbox konnte" eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird. Doch nimmt das Quintett nicht nur sich selbst auf die Schippe, auch Reinhard Mey ("Beeing Reinhard Mey") und Peter Maffay ("Es war Oma") bekommen ihr Fett weg. Stets zur Freude des Publikums, das sich immer wieder vor Lachen auf den Stühlen krümmt.
Nach knapp zwei Stunden verabschiedet sich "Basta" von der Bühne. Nicht ohne mitzuteilen, dass es noch in diesem Jahr zu einem Wiedersehen kommen kann: am 24. Oktober in der Kulturhalle in Reinsfeld.

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