Jazzgipfel in der Trierer Tufa bietet breites Spektrum

Trier · Fast 200 Zuschauer, zehn Bands, ein breites Spektrum an Musik und gute Stimmung - der 14. Jazzgipfel ist Jazzclubs Trier in der Tufa ein Erfolg gewesen. Es gab junge Talente, etablierte Profis und viele frische Ideen zu erleben.

 Nadine Felten von der Band Raum6 beeindruckt mit ihrem Saxofonspiel. TV-Foto: Anke Emmerling

Nadine Felten von der Band Raum6 beeindruckt mit ihrem Saxofonspiel. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Einen Besucheransturm verzeichnet die Tufa, viele der knapp 200 Gäste haben schon lange im Vorfeld Plätze reserviert. Das wirft ein Licht auf die Bedeutung des Jazzgipfels als Schaufenster der regionalen Jazzszene. Zehn Bands - zwei mehr als im Vorjahr - kann Moderator Jürgen Theune zur 14. Ausgabe ankündigen. "Raum6 macht den Auftakt, Schülerinnen und Schüler der Jazz- und Rockschool Trier und ihr Dozenten Stefan Reinholz. Sie zeigen in sauber gespielten Standards wie "My Favourite Things" beachtliches Ausbildungsniveau. Ihnen folgt eine Reihe schon länger in der Region aktiver Bands, angeführt vom Nonett "NilsWills" um den Jazzclubvorsitzenden und Saxofonisten Nils Thoma.
An der Grenze zum Pop


Mit Filmmusik aus "Rosemaries Baby" und einer mit fetzigen Bläsersätzen gewürzten Eigenkomposition decken sie ein Spektrum schräger, balladesker, swingender und druckvoller Klänge ab. Dem schließen sich melodiöse Balladen des Trios "Dreispiellos" an. Tanja Silcher am Bass, Klaus Lieser an der Gitarre und Silvia Berthold am Gesangsmikrofon entwickeln eine kammermusikalische Ästhetik, sanft an der Grenze zum Pop, und werden dafür mit tosendem Applaus belohnt. Nuancenreich und gespickt mit hervorragenden Soloeinlagen liefert dann die schon seit 15 Jahren etablierte Bach Band treibende Modern-Jazz-Nummern ab. Eine davon ist ein umarrangiertes Rockstück von Nirvana.
Einen frischen, jungen Ansatz im Umgang mit Jazz stellt das Quintett Jazzonanz anhand pfiffig umgestalteter Popnummern wie "Tainted Love" vor. Spannenden Kontrast bietet das Duo Groove Improve aus Stephan Völpel und Johnny Weber mit filigranen, träumerisch bis groovigen Gitarren-Klanggespinsten. Dann wird es etwas ernster. Nils Thomas traditionelle Gipfel-Rede macht auf ein Nachwuchsproblem im Vorstand des 400 Mitglieder starken Jazzclubs aufmerksam. Frische Kräfte zur Unterstützung und Weiterführung der Arbeit würden händeringend gebraucht.
Nach über vier Stunden endet der an Abwechslung und Aha-Erlebnissen reiche Abend mit mitreißendem, Session ähnlichen Auftritt von Nils Thomas Quintett ad hoc und Gästen, poetischen, mit Klassik durchwirkten Kompositionen des Trios FEB und noch einmal neuen Gesichtern. Erst im Oktober 2012 gegründet, stellt sich Feathers Flight aus Trier als souveräne Jazz-Rockband mit originellem, von Geige, E-Bass und E-Gitarre geprägten Sound vor. ae

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