Jede Menge Raster in Farbe und Stahl

Trier · Ein echter Muntermacher zum neuen Jahr ist die aktuelle Schau im Palais Walderdorff in Trier. Dort stellt die Gesellschaft für Bildende Kunst Arbeiten der Trierer Malerin und Grafikerin Lydia Oermann und des Bildhauers Werner Bitzigeio aus.

 Vereinte Künstler, vereinte Kunst: Lydia Oermann zeigt Gemälde, Werner Bitzigeio unter anderem die Stahlkugel-Skulptur im Vordergrund. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Vereinte Künstler, vereinte Kunst: Lydia Oermann zeigt Gemälde, Werner Bitzigeio unter anderem die Stahlkugel-Skulptur im Vordergrund. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. Das Trierer Ausstellungsjahr beginnt durchweg mit Heimspielen - auch in der Gesellschaft für Bildende Kunst. In ihrer Galerie im Palais Walderdorff widmet die Kunstvereinigung ihrer Vorsitzenden Lydia Oermann eine Gemeinschaftsschau mit dem in Winterspelt (VG Prüm) lebenden Stahlbildhauer Werner Bitzigeio. Das Künstlerduo arbeitet seit mehreren Jahren immer wieder zusammen.
Wirklich Neues ist nicht zu sehen, dafür ist die Zusammenschau der Arbeiten als muntere große Rauminstallation außerordentlich gut gelungen. "FlächenRäume" heißt die Schau. Hinter dem schillernden Titel verbirgt sich nicht zuletzt das uralte künstlerische Anliegen, dem auch die Erfindung der Perspektive geschuldet ist: nämlich in der Fläche die Illusion eines Raums zu schaffen. Mit Lydia Oermanns Acrylblöcken, ihren auf Abstand von der Wand gehaltenen Glasarbeiten, greift zudem die Fläche in den Raum. Das Gleiche gilt für die Wechselbeziehung zwischen Werner Bitzigeios Bildhauerzeichnungen und seinen Objekten.
Flächen sind auch jene Stahlgitter, die das Grundelement seiner Skulpturen bilden. Als Bild gebende Elemente liegen sie auch Lydia Oermanns Siebdrucken zugrunde. Die Triererin hat sich seit langem auf diese Technik spezialisiert, ihre Möglichkeiten ausgelotet und mit unterschiedlichen Materialien als Bildgrund experimentiert.
Offene Räume


In ihren geschichteten Glasarbeiten schafft die Künstlerin gleichermaßen einen konkreten Bildraum wie einen geistigen Raum, der offen bleibt für unterschiedliche Wahrnehmungen und Erinnerungen. Die Glasschichten sind dafür ein ideales Medium. Leider wird die wohltuende Offenheit durch die Metallleisten, die die Arbeiten halten, störend eingeschränkt. Wie stets sind Lydia Oermanns Arbeiten ästhetisch schön, bisweilen poetisch und durchaus dekorativ. Die absoluten Highlights bilden die beiden ausdrucksstarken farbmächtigen Großformate. Lydia Oermann überträgt darin Licht, Rhythmus und Seelenleben ihrer Siebdrucke auf die Leinwand. er

Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Februar zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 11 bis 13 und 14 bis 17 Uhr, Mittwoch, Samstag und an Feiertagen 11 bis 13 Uhr. Kontakt: Telefon: 0651/46824491, Homepage: www.gb-kunst.de

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