Podcast „Queerkram“ Trierer Blogger Johannes Kram für „Grimme Online Award“ nominiert

Trier · Der Trierer Blogger Johannes Kram ist zum zweiten Mal für die wichtigste Auszeichnung in Sachen Online-Publizistik in Deutschland nominiert worden. Sein Podcast „Queerkram“ schaffte es unter die besten 28 aus 1400 Vorschlägen – und hofft nun auf die Auszeichnung.

Johannes Kram mit Podcast "Queerkram" für den Grimme Online Award nominiert
Foto: Ulrich Hub

Eine große Ehre: Der Trierer Blogger Johannes Kram (“Nollendorfblog“) ist mit seinem Podcast „Queerkram“ für den Grimme Online Award in der Kategorie „Kultur und Unterhaltung“ nominiert worden. Der von queer.de präsentierte Podcast schaffte es aus über 1.400 eingegangenen Vorschlägen unter die besten 28. Das gab das Grimme-Institut am Donnerstag bekannt.

Queerkram ist dabei das einzige „queere Projekt“, das es unter die besten Vorschläge geschafft hat. „Queer“ ist ein Sammelbegriff für Personen, deren geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung nicht der heteronormativen Norm entspricht. Johannes Kram lädt für den Podcast Interviewpartnerinnen aus der LGBTI-Szene – und darüber hinaus – ein und spricht mit ihnen über Themen wie Homophobie, queere Sichtbarkeit oder die Situation von LGBTI in der Gesellschaft. Die Grimme-Nominierungskommission sieht darin „konstruktive und fundierte Gespräche, die wertvolle Einblicke geben“.

„Am meisten freut mich, dass so eine Entscheidung dabei hilft, Aufmerksamkeit für unsere Themen zu schaffen und die Bereitschaft, sich mit ihnen auseinanderzusetzen“, kommentiert Johannes Kram seine Nominierung. Es ist Krams zweite Nominierung für diesen Preis. 2016 schaffte es sein „Nollendorfblog“ unter die Nominierten. Wichtig ist Kram aber auch: „Dem Nollendorfblog hat die damalige Nominierung Rückenwind gegeben, die mein Projekt damals gut gebrauchen konnte.“

Der Grimme Online Award gilt als wichtigste Auszeichnung für herausragende Online-Publizistik in Deutschland. Zugleich bildet er immer wieder die großen Themen und Internet-Trends der aktuellen Zeit ab. Im Pandemie-Jahr finden sich unter den Nominierten viele informative und mitunter auch schwere Themen. "Viele Journalist*innen haben 2020 erst recht ihre Schlaglichter auf Themen geworfen, die auch während einer Pandemie jede Öffentlichkeit verdient haben: etwa Rassismus, Homosexualität oder Antisemitismus", heißt es im Statement der Nominierungskommission. Der Gewinner wird am 17. Juni bekanntgegeben werden. In den vier Kategorien gibt es insgesamt bis zu acht Preisträger. Darüber hinaus kann jeder bis zum 10. Juni bei einem Online-Voting für den Publikumspreis abstimmen. Zum Voting geht es hier.

Johannes Kram ist gebürtiger Trierer. Er managte 1998 Guildo Horns Medienkampagne zum Eurovision Song Contest in Birmingham. Heute lebt er in Berlin. Kram schreibt den Nollendorf-Blog, mit dem er seit 2009 für die Gleichstellung Homosexueller kämpft und regelmäßig Homosexuellen- und Queerfeindlichkeit in Politik, Gesellschaft, Kultur und Medien anprangert. 2018 erschien sein Buch „Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber ...“ Für seinen Blog wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Zu den Preisträgern des Grimme Online Awards zählten im vergangenen Jahr einige bekannte Persönlichkeiten. So gewann „Das Coronavirus-Update“ des NDR mit dem Virologen Christian Drosten den „Publikumspreis“ sowie in der Kategorie „Information“. YouTuber Rezo wurde für sein Video „Die Zerstörung der CDU“ in der Kategorie „Spezial“ ausgezeichnet.

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