Jungens, kommt bald wieder

Trier · Das Mosel Musikfestival ist ein Festival der klassischen Musik. Ab und zu aber gibt es auch Ausflüge in die Unterhaltung. Niveauvoll und mit Charme, wie man jetzt im Innenhof des Kurfürstlichen Palais in Trier erleben konnte.

 Nicht nur die Blasmusik, auch die Gesangseinlagen, hier von Christoph Haider-Kroiss (links) und Christian Wieder, waren gehaltvoll und unterhaltend. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Nicht nur die Blasmusik, auch die Gesangseinlagen, hier von Christoph Haider-Kroiss (links) und Christian Wieder, waren gehaltvoll und unterhaltend. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Trier. Sie nennen sich selbst "eine Ansammlung von sieben (vermutlich) männlichen Menschen, die sich zusammengerottet haben, um Musik für andere zu spielen". Das es sich dabei in erster Linie um Blechblasmusik handelt, sagt schon der Name der "Zusammenrottung": Da Blechhauf\'n.
Festival-Intendant Hermann Lewen hat in jedem Jahr ein Bläserensemble in seinem Programm. Sei es Mnozil Brass, London Brass oder German Brass. Alles international bekannte Ensembles mit bestem Ruf. Das Septett aus dem Burgenland passte bestens in diese Reihe, auch wenn sie so ganz anders waren.
Technisch präsentierten sich die Österreicher als exzellente Musiker. Von der Piccolotrompete bis zur Helikontuba beherrschen sie ihre Instrumente perfekt und könnten in jedem Orchester unverzüglich mitspielen. Da kam man gelegentlich schon ins Staunen, wenn man die gehauchten leisen Töne und die präzisen Läufe hörte.
Auf ganzer Linie geistreich


Musikalisch wusste man nicht so ganz, woran man mit dieser Mixtur aus geistreichen Klangarrangements und ebenso geistreichen Wortbeiträgen war. Da flog auf einmal "La Paloma" (Tribute to Freddy Quinn) durch den Innenhof des Kurfürstlichen Palais, die Police Academy stand plötzlich auf der Bühne und aus dem "King of the Road" wurde eine Queen. Aber dann gab es Polka und Walzer - und man wurde unweigerlich an die Original Oberkrainer erinnert. Das Ganze in einer Zusammenstellung, die auch bei den Liedbeiträgen einfach nur Spaß machte.
Dieser Blechhaufen aus der Alpenrepublik lässt sich offensichtlich nicht in eine Schublade pressen. Jubelrufe und begeisterter Applaus der 500 Zuhörer prasselten auf das Septett ein und nötigte ihm drei Zugaben ab. Es hätten auch ruhig noch mehr sein können. Frei nach Freddy Quinn: Jungens, kommt bald wieder.

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