Kabarettist Pauels fordert Muslime auf: Lasst das Lachen zu

Bonn · Der Kabarettist Willibert Pauels wirbt bei Muslimen für mehr Toleranz gegenüber Satire und Kabarett. "Kabarett muss nicht so fein differenzieren wie eine wissenschaftliche Arbeit", schreibt der katholische Diakon in der neuesten Ausgabe der Wochenzeitung Christ und Welt.

Mit Blick auf den Streit um ein islam-kritisches Programm des Kabarettisten Dieter Nuhr (siehe TV-Interview vom 29. 10.) forderte Pauels die muslimische Gemeinschaft auf, das Lachen über ihre Religion zuzulassen.
Pauels verteidigt Nuhrs Auseinandersetzung mit dem Islam in seinen Bühnenprogrammen: "Wenn ein Witz nicht zynisch zerstört, sondern aus der Enge jedweder Form befreit, ist er die eleganteste Form der Freiheit." Pauels beschäftigt sich selbst in seinen Bühnenprogrammen kritisch mit der katholischen Kirche. Damit hätten sich die meisten Kirchenvertreter arrangiert, schreibt er.
Nuhr hatte gegenüber der Welt am Sonntag beanstandet, dass sich viele Satiriker nicht kritisch mit dem Islam auseinandersetzten. Man wolle frauenfreundlich sein, aber auch islamfreundlich, so Nuhr weiter. Das führe zu Wertekonflikten.
Der türkischstämmige Osnabrücker Erhart Toka hatte Anzeige gegen Dieter Nuhr wegen "Beschimpfung eines Bekenntnisses oder einer Religionsgesellschaft" erstattet. Nuhr betreibe in seinem Kabarettprogramm eine "blöde, dumme Hetze" gegen Minderheiten, gegen die Muslime. Er sei ein "Hassprediger". KNA

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