Kammermusik sorgt für steigende Zuhörerzahlen

Der Festsaal des ehemaligen Klosters St. Bruno in Konz Kar thaus ist der Hauptspielort der diesjährigen Sommerakademie. Auch das traditionelle Orchesterkonzert erklang in diesem Raum.

Konz. (gkl) Seit 16 Jahren gibt es die Sommerakademie für Klavier und Kammermusik in Konz, und sie hat sich als fester Bestandteil des Konzer Kulturlebens etabliert. Nicht nur, dass in jedem Jahr die Akademieteilnehmer aus allen Teilen der Welt nach Konz kommen, um sich weiterzubilden. Auch die Konzerte sind zu einer festen Größe geworden. "Wir erleben eine stetige Zunahme der Konzertbesucher, und vor allem wird die Zahl derer größer, die nicht nur eine einzelne Eintrittskarte erwerben, sondern sich gleich für ein Abonnement entscheiden", sagte Marita Souville vom Kulturbüro der Stadt. Traditionell gehört auch eine Matinee mit Mitgliedern der Trie rer Philharmoniker zum Veranstaltungskanon. Am Pult stand auch in diesem Jahr der künstlerische Leiter der Akademie, Paul Trein.

Trein verspricht auf der Homepage der Konzertserie, dass kein Konzert länger dauern werde als ein Fußballspiel. Ganz wollte ihm das bei dieser sonntäglichen Matinee nicht gelingen. Er musste, rein zeitlich gesehen, in die Verlängerung. Tragisch allerdings war dies nicht, denn das von Trein zusammengestellte Programm war mit den Streicherserenaden e-Moll, Opus 20, von Edward Elgar und Es-Dur, Opus 6, von Josef Suk sowie der St. Paul's Suite, Opus 29,2, von Gustav Holst äußerst abwechslungsreich, unterhaltsam und auch spannend. Ein wenig melancholisch der Elgar, deutlich die Patenschaft Dvoraks bei Suk, witzig und humorvoll bei Holst. Im Gegensatz zu einem Fußballspiel gab es hier nur Gewinner, sowohl auf dem Podium bei den offensichtlich bestens motivierten und vorbereiteten Musikern als auch bei den rund 150 Zuhörern.

Ganze Konzentration auf den Solopart



Mittelpunkt des Morgens war das Klavierkonzert F-Dur, Hob. XVIII:3, von Josef Haydn mit dem argentinischen Solisten Alejandro Labastía am Flügel. Er konnte sich voll und ganz auf seine orchestralen Mitstreiter verlassen und seine ganze Konzen tration dem Solopart zuwenden. Eine gewisse Nervosität konnte Labastía dabei nicht verbergen, was aber der Qualität seines Partes keinen wirklichen Abbruch tat. Wenn er bei seinem Spiel einmal in Schwierigkeiten geriet, gelang es ihm sehr schnell, wieder in ein sicheres Fahrwasser zu gelangen. Begeisterter Applaus für ihn und am Ende für alle Ausführenden zeigte, dass die Konzer Akademie eine gelungene Matinee veranstaltet hatte.

Die nächsten Konzerte sind heute (1.) sowie am 3. und 5. September. Infos unter www.akademiekonz.com

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