Kaum Zeit zum Atmen

Trier. (gkl) Das Bamberg Trio übertraf die Erwartungen vieler beim Kammerkonzert im Kurfürstlichen Palais in Trier.

Im Kurfürstlichen Palais zu Gast war mit dem Geiger Jewgeni Schuk, Stephan Gerlinghaus (Violoncello) und dem Pianisten Robert Benz das "Bamberg Trio" und führte zwei Monumentalwerke auf. Franz Schuberts Klaviertrio in Es-Dur, D 92 ist überreich an Vielschichtigkeit und thematischem Inhalt. Mit dem Bamberg Trio machte es Freude, geriet nicht aus den Fugen. Voller Spannung gestaltete das Trio dieses Werk, fesselte sein Publikum und zeigte ihm die ganze Schönheit der Inhalte. Das allein war es schon wert, den Abend zu besuchen. Aber bei allem Respekt vor Schubert: Es war Standard. Größere Beachtung von dem, der Neues kennen lernen wollte, verdiente Saint-Saëns' zweites Klaviertrio in e-Moll. Ein ebenso opulentes Werk, das schon bei der Uraufführung die Zuhörer verblüffte. Fünf Sätze, die dem Zuhörer kaum einmal Zeit zum Atmen lassen, die ihn vom ersten Takt an mitreißen und eine ganze Konzerthälfte nicht mehr los lassen. Dass der Glanz, die atemberaubende Virtuosität dieser Komposition ungehindert im Palais erklingen konnte, ist den außergewöhnlichen Musikern zu verdanken. Musiker, die in der Lage sind, die akrobatischen Anforderungen des Komponisten mühelos zu erfüllen. Ein wundervolles Erleben großartiger Musik. Auch ohne Schubert hätte sich dieser Abend gelohnt.

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