Kein Sex bis zum Ende der Kampfhandlungen

TRIER. (no) Aristophanes‘ berühmteste Komödie beendet die diesjährigen Antikenfestspiele. Mit "Lysistrata" widmete der Autor der ersten namentlich bekannten Pazifistin der Weltgeschichte ein Theaterstück.

Lysistrata hat die Nase gestrichen voll. Seit 20 Jahren kloppen sich die Männer Athens mit denen auf der Halbinsel Peloponnes. Da kein Ende der Kampfhandlungen in Sicht ist, ruft Lysistrata ihre Geschlechtsgenossinnen zum passiven Kampf auf: Verweigert euch den Kriegern, die abends offenbar gar nicht so müde sind, wie es oft heißt. Und da durch die Schlägereien, die damals noch unter vollem Körpereinsatz von Mann gegen Mann stattfanden, wohl nicht nur die Muskeln gestählt werden, geht Lysistratas Plan auf. Erst als der Frieden besiegelt ist, öffnen die Frauen Schlafgemach und Negligée. Ein Triumph gleichermaßen wie ein Skandal: In einer männerdominierten Welt entscheiden Frauen über das Weltgeschehen. Der Sieg der Liebe, wenigstens in diesem Fall gleichbedeutend mit Vernunft, wird mit einem Festmahl gefeiert, und man kann sich vorstellen, wo und wie das endet... Heute Abend findet die erste Aufführung statt, die jedoch "nur" eine Vorpremiere ist oder eine unter Premierenbedingungen stattfindende Generalprobe. So können die Abonnenten des Theaters Trier als erste begutachten, was Regisseur Hans Hollmann aus dieser Komödie gemacht hat, die 411 v. Chr. uraufgeführt wurde. Weitere Termine: 15., 16., 17. u. 18. Juli; Karten: 0651/718-1818.

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