Keine Steine auf dem Weg

Eggenfelden/Trier · Der TV-Bericht über den wahrscheinlichen Wechsel des derzeitigen Intendanten des Theaters an der Rott nach Trier hat in Niederbayern für erhebliche Wellen gesorgt. Die lokale Presse spricht von einem "Paukenschlag".

Eggenfelden/Trier. "Wir bedauern die Entscheidung sehr, aber es wäre sicher nicht richtig, Herrn Sibelius auf seinem Weg als Künstler und Intendant Steine in den Weg zu legen", sagt Landrat Michael Fahmüller. Der Kreis Rottal-Inn ist der einzige in Deutschland, der ein eigenes Theater unterhält.
Sibelius habe in den letzten beiden Jahren "wichtige Akzente gesetzt", der Bekanntheitsgrad des Theaters an der Rott sei "auch außerhalb der Landkreisgrenzen deutlich gestiegen". Sibelius sicherte seinerseits zu, "bis zum letzten Arbeitstag mein Bestes zu geben". Im Theater an der Rott sei man "auf einem sehr guten Weg beim Gewinn neuer Zuschauerschichten" und mache das Haus so "fit für die Zukunft".
Für seine Bewerbung in Trier sei die Möglichkeit maßgeblich gewesen, "mich selbst und meine Form des Theaters neu zu entwickeln". Theater, das sich nicht entwickle, sei "zum Sterben verurteilt", sagt der Intendant in einer Presseerklärung des Kreises.
Ganz unkompliziert ist die Situation von Sibelius nicht. In Niederbayern hatte man seinen Vertrag aufgrund erfolgreicher Arbeit erst kürzlich bis 2019 verlängert. In Trier steht die letztliche Entscheidung im Stadtrat noch an - theoretisch könnte sich der Rat über das Votum seiner Kulturpolitiker und der vom Dezernenten berufenen Experten hinwegsetzen. Dann säße der designierte Intendant zwischen allen Stühlen. Aber ein solcher Eklat scheint ausgeschlossen, auch wenn sich, wie inzwischen bekannt wurde, neben den Linken auch die FDP in der Kommission nicht für den Mehrheits-Favoriten erwärmen konnte.
Einer, der sich auf seinen vor-aussichtlichen neuen Kollegen freut, ist Mosel-Musikfestival-Intendant Hermann Lewen. "So eine mutige Entscheidung hätte ich nicht für möglich gehalten", sagt der Elder Statesman unter den Kulturmachern der Region. Er erwarte, "dass jetzt so richtig Dampf unters Dach kommt", DiL

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