Sommerheckmeck Der kleine Prinz macht großes Tanztheater

Trier · Das Kindertanztheater Trier hat vor der Porta Nigra sein zweites Stück „Der kleine Prinz“ im Rahmen des Kinder- und Jugendfestivals Sommerheckmeck aufgeführt. 400 große und kleine Besucher waren begeistert.

 Christoph Endner als kleiner Prinz und Carléne Prunk als Fuchs beim Kindertanztheater vor der Porta.

Christoph Endner als kleiner Prinz und Carléne Prunk als Fuchs beim Kindertanztheater vor der Porta.

Foto: Christina Bents

„Der kleine Prinz“ ist ein Klassiker. Das Buch von Antoine de Saint-Exupéry steht auf der Liste der meistgedruckten Bücher der Weltgeschichte mit einer Gesamtauflage von 80 Millionen auf Platz 17. Jetzt wurde es unter der Regie und Choreographie von Reveriano Camil als Kindertanztheater, das in der Tufa beheimatet ist, vor 400 Besuchern auf der Bühne vor der Porta Nigra aufgeführt.

Für die jüngeren Besucher – die Altersangabe war ab vier Jahren angegeben – bot das Stück, das sich im Ablauf und bei den Kostümen nah an die Vorlage hielt, einiges. Die Szenen der einzelnen Stationen des kleinen Prinzen waren kurz gehalten und durch die Musik, die Maurizio Spiridigliozzi komponiert hat, abwechslungsreich. Die Kostüme waren fantasievoll, aber nicht aufdringlich und haben das Verstehen der Handlung mit ihrer Eindeutigkeit unterstützt. Zudem lag die Gesamtspieldauer bei einer Stunde, so dass Kinder ab sieben oder acht Jahren das gesamte Stück konzentriert verfolgen konnten. Für die Kleineren war es etwas schwierig, aufmerksam zu bleiben, denn es gab keinen Erzähler, sondern nur den Tanz und die Musik.

Einige Besucher kannten die Geschichte sehr genau und ordneten gleich lauthals die Begegnungen des kleinen Prinzen, wie die mit dem Fuchs oder dem König, ein, andere verfolgten gebannt das Geschehen auf der Bühne.

Und da gab es einiges zu sehen. Leicht und mit viel Freude hat das 21-köpfige Ensemble das Stück getanzt. Verschiedene Tanzstile, neben dem Ballett sind beispielsweise Hip-Hop, Garde oder Jazztanz eingeflossen, haben mit ihren sehr flüssigen Bewegungen die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und das Stück modern wirken lassen. Da wurde auf Händen gegangen, Rad geschlagen, sich roboterartig bewegt und auf allen Vieren gestanden.

Mit wenigen Mitteln hat der Regisseur wichtige Eckpunkte der Geschichte dargestellt. Das Flugzeug, mit dem der Pilot am Anfang der Geschichte abstürzt, wird beispielsweise von den Tänzern dargestellt, indem die vorderen einen Propeller in der Hand haben, die mittlere jeweils einen Flügel und einer am Schluss das Heck. Dazu laufen sie in einer Form, die ein Flugzeug darstellt. Ähnlich ist es mit einem Zug. Da brauchen die Akteure gar keine Requisiten, sondern nur die Hände, die mit ruckartigen Bewegungen die Radstangen der Lok darstellen und im selben Rhythmus gehen, der immer schneller wird.

Die Tänzer waren mit vollem Einsatz dabei, auf sehr hohem Niveau in Körperhaltung, Mimik und Gestik, die besonders beim kleinen Prinzen (Christoph Endner) und der Schlange (Sofia Khosravi) die Stimmung widerspiegelten. Enttäuschung, Freude, Neugier oder das Rätselhafte der Schlange wurden so sehr gut ausgedrückt. Zudem gab es Hebefiguren, Soloparts, Duette und Szenen, in denen das gesamte Ensemble auf der Bühne stand. Im Bühnenbild bestand der Planet des kleinen Prinzen aus einer Drehscheibe, die in Gelb und Blau gehalten und auf der die drei Vulkane deutlich zu erkennen waren.

Die von einem sechsköpfigen Orchester gespielte Musik passte zum Tanz und unterstrich jede  Szene.

Am Ende gab es fürs Ensemble, die Regie und Komposition von den großen und kleinen Besuchern kräftigen Applaus.

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