Klang gewordene Dynamik

Auf Empfehlung des "Bureau Export de la Musique Francaise" hat der Jazzclub Eurocore die Jazzformation OZMA in die Tufa eingeladen und damit einen Volltreffer gelandet. Auf Anhieb faszinierten die fünf Musiker mit spritzigem, modernen energiegeladenem Jazz jenseits aller Schubladen.

 David Florsch begeistert am Saxofon. TV-Foto: Anke Emmerling

David Florsch begeistert am Saxofon. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. (ae) "Sensationell", oder "was Besseres habe ich noch nicht gehört" lauteten begeisterte Publikumsstimmen am Ende des Konzerts der in Frankreich preisgekrönten Jazzformation Ozma in der Tufa Trier. Und sie sprachen nur aus, was tosender Beifall schon vorher bekräftigt hatte: Dieses Konzert war ein ganz besonderes Erlebnis, ein musikalischer Funkenflug, an dem man unweigerlich selbst Feuer fangen musste. Entfacht haben ihn fünf junge Franzosen mit überbordender Kreativität und Energie, Adrien Dennefeld (Gitarre), David Florsch (Saxofone), Guillaume Nuss (Posaune), Édouard Séro-Guillaume (Bass) und Stéphane Scharlé (Schlagzeug). Diese zu Klang gewordene Dynamik in eine musikalische Schublade einordnen zu wollen, ist unmöglich. Die Fünf leisten sich einfach die Extravaganz des ganz Eigenen.Die Faszination, die von Ozma ausgeht, beruht nicht nur auf musikalischer Kreativität, sondern auch auf Charisma. Die Gruppe hat die Ausstrahlung einer Traumbesetzung, die sich über Spaß am Experimentieren, Witz und Temperament gefunden hat. Entsprechend ansteckend wirkt die Spielfreude der Fünf, die sich in der lebendigen Mimik des Drummers ganz besonders niederschlägt. Er moderiert auch (auf Deutsch), so dass die Zuhörer die sehr schönen und treffenden Titel für die teils fetzigen, teils sanft poetischen Stücke kennen lernen, zum Beispiel La Chenille au Galop, 7 Jewels oder Vent de Terre. Jedes dieser Stücke lebt außer von Interaktion auf professionellstem Niveau von der Virtuosität der einzelnen Musiker, seien es stilistisch äußerst vielfältige Soli des Gitarristen Dennefeld, treibende Rhythmen des Bassisten Séro-Guillaume und des Drummers Scharlé oder die originellen Improvisationen der beiden Bläser Florsch und Nuss. Vor allem Posaunist Guillaume Nuss verblüffte durch seine temporeiche Handhabung seines Instruments. Man kann nur hoffen, dass diese Formation noch einmal in der Region zu Gast sein wird.

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