Konzert Klangglanz in Reinkultur

Trier · Die 13 Musiker der Trierer philharmonischen Blechbläser haben am Sonntagabend, 2. Februar, das Publikum in der Welschnonnenkirche in Trier begeistert.

 Blankgeputze Instrumente und fein polierte Klänge: die Blechbläser der Trierer Philharmoniker.

Blankgeputze Instrumente und fein polierte Klänge: die Blechbläser der Trierer Philharmoniker.

Foto: Martin Möller

Im Sinfoniekonzert sitzen sie unauffällig oben in der vorletzten Reihe und auch im Musiktheater bleiben sie optisch unauffällig. Wie gut, wenn sich die Blechbläser der Trierer Philharmoniker einmal hautnah, sozusagen auf Tuchfühlung präsentieren. Über mangelndes Interesse konnten sich die insgesamt 13 Musikerinnen und Musiker bestimmt nicht beklagen. Die Trierer Welschnonnenkirche jedenfalls war mit knapp 200 Besuchern bis auf den letzten Platz gefüllt.

Sie machen ja schon optisch etwas her, diese glänzenden Instrumente, in der sich bei richtiger Aufstellung die Akteure und vielleicht sogar einige Besucher halbwegs spiegeln können. Aber noch ungleich wichtiger: Der Bläserklang, der im Sinfonieorchester immer gesoftet wird durch Holzbläser und Streicher, kam dieses Mal in Reinkultur herüber. Und da zeigte sich: Diese Bläser-Formation kommt nicht plump und mühsam daher. Sie bringt zur Lautstärke einen mal in sich ruhenden, mal beweglichen Klangglanz mit.

Dahinter steht eine echte Professionalität. Sie haben nicht nur die Instrumente blank geputzt, sondern die Klänge so fein poliert, dass sich auch an heiklen Stellen nirgendwo ein Misston breitmachen konnte. So wurde aus einer „tour d’horizon“ durch die Musikgeschichte ein reinstes Bläservergnügen.

Von Englands König Heinrich VIII aus dem 16. Jahrhundert bis zu modern-beschwingtem Pop reihten sich die Preziosen des Programms. Da trafen sich Händel, Bach und Wagner, Enrique Crespo beschwor den „Spirit of Brass“, und mit einem Lied aus Korngolds Oper „Die tote Stadt“ unternahm man einen Ausflug ins Impressionistische. Zu Gabrielis großartiger „Sonata Pian‘ e Forte“ stieg eine Blech-Formation sogar auf die Empore der Welschnonnenkirche. Und als die Interpreten schließlich mit Chris Hazells „Three Brass Cats“ drei originelle Katzenporträts in Tönen nachzeichneten, war die Begeisterung vollkommen.

Das nächste Kammerkonzert der Trierer Philharmoniker ist am Sonntag, 24. Mai, 16 Uhr, im Römersaal der Vereinigten Hospitien in Trier – mit Werken von Ernst von Dohnanyi und Peter Tschaikowsky.

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