Klangmassen als verlässlicher Fels

Himmerod · Neben den Orgelkonzerten im Trier er Dom und der Konstantin-Basilika ist der Himmeroder Orgelsommer die dritte Konzertreihe in der Region, die sich großer Beliebtheit beim Publikum erfreut. Johannes Geffert beschloss nun die Spielzeit 2011.

Himmerod. "Das heutige Konzert ist das letzte. Aber nur für dieses Jahr. Im nächsten Sommer wird es weiter gehen." Dies betonte Wolfgang Valerius, Organisator der Orgelkonzerte im Kloster Himmerod mit Blick auf die wirtschaftlichen Probleme und auch die Gerüchte, mit denen das Zisterzienserkloster derzeit zu kämpfen hat.
In seiner kurzen Ansprache betonte Valerius auch, dass sich die Himmeroder Veranstaltungen, obwohl in der Regel kein Eintritt erhoben und nur am Ende eines jeden Konzertes gesammelt wird, selbst tragen. Er versprach den zahlreichen Zuhörern für das Jahr 2012 eine besondere Konzertreihe, denn im nächsten Jahr wird die große Klaisorgel in der Abteikirche, die im deutschen Orgelbau eine ganz besondere Stellung einnimmt, 50 Jahre alt. Damals war sie ein wegweisendes Instrument und hat bis heute von ihrem Vorbildcharakter nichts verloren.
Herausragendes Dokument


Gleichzeitig wird sie in der Fachwelt als ein herausragendes Dokument des damaligen Instrumentenbaus gesehen.
Zum Abschluss der aktuellen Konzertreihe war mit Johannes Geffert aus Bonn ein Organist in die Eifel gekommen, der sich mit dem Himmeroder Instrument und auch den akustischen Verhältnissen der Abteikirche bestens auskennt.
Es war ein Hochgenuss, der filigranen Spielart zu lauschen und die raffinierten Registrierungen zu erleben. Ob nun das Konzert "Kuckuck und Nachtigall" von Georg Friedrich Händel, oder die Norwegischen Volkstänze von Edvard Grieg oder auch das Scherzo a-Moll von Edwin Lemare, die Interpretationen Gefferts brachten die Musik immer auf den Punkt und nutzten den überreichen Klangschatz der Orgel in vollen Zügen.
Geradezu erhebend war das Finale des Konzertes, zu dem er die Toccata "Tu es petra" von Henry Mulet ausgewählt hatte. Unter seinen Händen wurden die Klangmassen tatsächlich zu einem verlässlichen Felsen. Ein würdiger Abschluss, der Freude auf das nächste Jahr aufkommen ließ.

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