Klassik, bewegt und emotional

Wehlen · Das Bläserquintett Variation 5 hat bei seinem Konzert die Medien nicht nur gekonnt, sondern auch bewegt dargeboten.

 Das Bläserquintett Variation 5 im Kloster Machern. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Das Bläserquintett Variation 5 im Kloster Machern. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Wehlen Lebendig und beeindruckend: Anders lässt sich der Auftritt des Bläserquintetts Variation 5 im Barocksaal des Klosters Machern nicht beschreiben. Bereits im ersten Teil des Konzerts, das die Freunde des Mosel Musikfestivals veranstaltet haben, begeistern die fünf jungen Musiker an Flöte, Oboe, Horn, Fagott und Klarinette mit ihrem gekonnten Spiel, sowohl alleine als auch im Ensemble.
Flöte, Horn und Klarinette spielen sich die Motive hin und her. Da brummt das Fagott, über dem die Melodie der Flöte schwebt, einem Vogelzwitschern ähnlich. Bereits bei Carl Nielsens Quintett Opus 43 für Bläserquintett zeigt sich, wie eingespielt das neu formierte Ensemble bereits ist.
Und hier wird deutlich, dass ein klassisches Konzert tatsächlich etwas Bewegtes sein kann. Denn die fünf Musiker swingen im Rhythmus ihrer Melodien mit, da spielen nicht nur Hände und Mund, sondern der ganze Körper. Wie bei Wolfgang Amadeus Mozarts Adagio und Allegro für Bläserquintett in f-Moll: Einerseits wirken die Melodien majestätisch und erhaben, andererseits sind sie lebendig.
Den Musikern gelingt es, mehr als nur Melodien zu spielen, sondern auch Emotionen zu erwecken. In einem Moment scheint die Melodie sentimental, dann erwacht sie und wandelt sich zum lebensfrohen Miteinander. "Wir spielen uns die Seele aus dem Leib", so sagt es Klarinettist Sebastian Manz, der das Konzert moderiert; und man sieht es auch am Einsatz der fünf Musiker. Zudem verleiht Variation 5 den Melodien überraschende, humorvolle Momente. So manche Passage hört abrupt auf und lässt die Zuschauer kurz auflachen.
Ist die Leistung der fünf jungen Musiker in der ersten Hälfte des Konzerts schon beeindruckend, so gelingt es ihnen, sich im zweiten Abschnitt noch zu steigern.
Bei "The Chase", nur von Flöte und Klarinette gespielt, bieten beide Musiker eine temporeiche und trotzdem virtuose Verfolgungsjagd, die mit Recht von den Zuschauern mit Bravo-Rufen gefeiert wird. Und bei Jean Francaix' Quintett Nr 1 E-Dur für Bläserquintett zeigen die fünf Musiker nochmals ihr ganzes Können: Das Andante tranquillo ist spannende wie eine Filmmusik, der zweite Teil Presto wiederum ein Wechsel von verträumten und humorvollen Passagen - ein Hochgenuss.
Das Finale ist lebensfroh, es wirkt einerseits unangestrengt und ist doch höchst anspruchsvoll. Wie es den fünfen gelingt, Dynamik aufzubauen, wieder zurückzudrehen und dann wieder Gas zu geben, ist einfach klasse.
Den langanhaltenden Applaus des Publikums hat sich Variation 5 durch seine hervorragende Leistung verdient.

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