Kleine Besetzungen - große Musik
Trier · In den vergangenen Spielzeiten hat die Kammermusikalische Vereinigung Trier experimentiert - mit ungewöhnlichen Besetzungen und unbekannten Komponisten. Zum Jubiläum hält man sich an die Tradition und präsentiert klassisch-romantische Schwergewichte. Zum Jubiläums-Festakt mit dem Ubi-Trio steht Unkonventionelles an. Sogar eine Uraufführung ist dabei.
Trier. 60 Jahre Kammermusikalische Vereinigung Trier. Das nimmt der Verein zum Anlass, nach einigen Experimenten wieder einzusteigen in die große klassisch-romantische Kammermusik. Die fünf Kammerkonzerte konzentrieren sich auf die Musik von Haydn bis Bartok. Dabei zeigte sich deutlich: Der Vorrat an großen Kompositionen für Kammerbesetzung ist noch lange nicht ausgeschöpft.
Gleich das erste Konzert (12. Oktober) dürfte für Außergewöhnliches gut sein. Das renommierte Mandelring-Quartett bringt das junge Minetti-Quartett mit und spielt mit ihm gemeinsam das furiose Oktett des jungen Mendelssohn. Auch das übrige Programm mit Haydns Sturm- und-Drang-Quartett, op. 20,5, Ravels F-Dur-Quartett und dem Präludium und Scherzo op. 11 von Schostakowitsch verspricht musikalische Substanz. Diese Eröffnung ist wie ein Motto für die Saison.
Im zweiten Konzert (9. November) spielt Meistercellist Daniel Müller-Schott mit Herbert Schuch am Klavier ein Beethoven-Brahms-Programm. Für das dritte Konzert (25. Januar) gastieren im Trierer Palais die Preisträger des Streichquartettwettbewerbs im kanadischen Banff, der kürzlich mit der Prämiierung zu Ende ging. Es ist das Rolston String Quartet aus Kanada. Das Programm: Mozart, Quartett KV 387, Bartok, Quartett Nr. 1, Beethoven, Quartett op. 59,2. Auch die beiden letzten Konzerte geizen nicht mit hohen Ansprüchen. Im Mittelpunkt des vierten Konzerts mit dem Kodaly-Quartett (15. Februar 2017) stehen neben Mozarts Quartett KV 589 Bartoks 4. Quartett und Beethovens fast esoterisches cis-Moll-Quartett op. 131. Und im fünften Konzert (8. März 2017) wagt sich das Duo Appassionata mit Geigerin Isabel Steinbach und Pervez Mody am Klavier an die drei Violinsonaten von Brahms (op. 78, 100, 108), ergänzt um das Scherzo über die Tonfolge FAE ("frei aber einsam").
Selbstverständlich findet zum Jubiläum auch ein Festakt statt. Am Sonntag, 23. Oktober, um 11 Uhr wird das Ubi-Trio mit der ungewöhnlichen Besetzung Flöte, Klarinette und Klavier in der Stadtbibliothek Kompositionen von Pierre Auclert (1905-1971) und Libby Larsen (*1950) spielen - vor allem aber als Uraufführung die originellen Bagatellen des Trierer Komponisten Joachim Reidenbach (*1947).Extra
Beim Festakt spielt das Ubi-Trio mit (oben, von links) Bernhard Nink, Klavier, Irmgard Brixius, Flöte, und Ulrich Junk, Klarinette. Zu den Künstlern der neuen Saison gehört auch das renommierte Mandelring-Quartett (Bild unten) mit Sebastian Schmidt, Violine, Andres Willwohl, Viola, Nanette Schmidt, zweite Violine, und Bernhard Schmidt, Violoncello. Fotos (2): privat
Foto: Martin Dr. Möller (mö), uwe arens ("TV-Upload Dr. M?ller"Die Konzerte der Kammermusikalischen Vereinigung in der kommenden Saison (Beginn ist, wenn nicht anders angegeben, um 20 Uhr, Kurfürstliches Palais): 12. Oktober: Mandelring Quartett/Minetti Quartett mit Haydn, Ravel, Schostakowitsch und Mendelssohn; 23. Oktober, 11 Uhr, Stadtbibliothek Trier: Festakt zum 60-jährigen Bestehen; das Ubi-Trio spielt Auclert, Larsen und Reidenbach (Uraufführung); 9. November: Daniel Müller-Schott, Cello, und Herbert Schuch, Klavier, mit Musik von Beethoven und Brahms; 25. Januar 2017: Das Rolston String Quartet (Preisträger beim Quartett-Wettbewerb im kanadischen Banff) spielt Mozart und Beethoven (endgültiges Programm folgt); 15. Februar 2017: Das Kodaly Quartett spielt Mozart, Bartok und Beethoven; 8. März 2017: Duo Appassionata mit den Violinsonaten von Brahms. mö Die Kammermusikalische Vereinigung Trier ist erreichbar unter Telefon 06588/7311 oder auf <%LINK auto="true" href="http://www.kammerkonzerte-trier.de" text="www.kammerkonzerte-trier.de" class="more"%>
