Knalliger Funk, weicher Groove

Mit Funk-Jazz hat das Arte Funk Project aus Musikern der Großregion die 16. Reihe des vom Jazzclub Eurocore und der Stadt Trier veranstalteten Jazz im Brunnenhof eröffnet. Trotz regnerischen-kühlen Wetters kamen 130 Zuhörer in den Innenhof des Trierer Simeonstifts, erlebten eine Überraschung und packende Musik, die einfach Spaß machte.

 Shea Soul beeindruckt beim Auftakt der 16. Reihe von Jazz im Brunnenhof. TV-Foto: Anke Emmerling

Shea Soul beeindruckt beim Auftakt der 16. Reihe von Jazz im Brunnenhof. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. (ae) Wer sich zum Auftakt-Open-Air-Konzert des 16. Jazz im Brunnenhof begeben hatte, erlebte gleich zu Beginn eine Überraschung. Denn das Arte Funk Project um den französischen Saxofonisten Michael Cuvillon, Drummer Jean-Marc Robin und Keyboarder Jean-Yves Jung trat mit einer gänzlich von den Vorankündigungen abweichenden "Frontline" auf die Bühne.

Neu dabei waren die Sängerin Shea Soul aus Großbritannien, der saarländische Saxofonist Johannes Müller und jemand, der sicher noch mehr Publikum angezogen hätte, wäre seine Teilnahme bekannt gewesen: Startrompeter Ernie Hammes aus Luxemburg. Wie zu erfahren war, hat das Arte Funk Project in dieser Besetzung bereits mehrfach konzertiert und Aufnahmen für eine CD gemacht. Entsprechend spielte es, anders als angekündigt, ein Repertoire aus neuen, ganz eigenen Stücken, die es in sich hatten.

Knallige Funkrhythmen, weicher Groove und im Wechsel dazu sanfter Swing und moderne Jazz-Improvisationen bedienten Kopf, Bauch und (Tanz-)Beine gleichermaßen. Besonders bestach die Präzision des Zusammenspiels, sowohl was die messerscharfen Sätze der Bläser als auch die mit sichtbarem Vergnügen ausgeführten Dialoge zwischen Keyboard und Schlagzeug anging. Die ausdrucksstarke, sinnliche Soul-Jazzstimme von Shea Soul tat ein Übriges, um wohlige Gänsehautschauer zu erzeugen.

Wie nicht anders zu erwarten, gerieten die Soli aller Instrumentalisten erstklassig und mitreißend, aufhorchen ließ der junge Johannes Müller. Das war Musik, die einfach Spaß machte und damit für die widrigen Rahmenbedingungen entschädigte. Ein packender Auftakt zur Jazz-Open-Air-Reihe, der mit reichem Applaus belohnt wurde.

Am kommenden Donnerstag, 16. Juli, um 20 Uhr spielt das in den USA gegründete Emil Bovbjerg New Septett mit Musikern aus Dänemark, Israel, Lettland, Polen und Portugal.

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