Kölsche Stimmung am Moselstrand

Trier · "Echte Fründe", "Dicke Mädchen", "Lust auf Leben": Die Hits der Höhner kennt fast jeder. Und so wurde das Livekonzert der Kölschen Band in der Messeparkhalle zu einer riesigen Mitsingparty.

Trier. Wurfbuden, Achterbahn, Riesenrad und Unmengen Besucher: Das Volksfest im Messepark hat die Trierer voll in seinem Bann. Doch die wahre Party wird in der Halle gefeiert: Die Kölsche Band Die Höhner ist zu Besuch am Moselstrand, und rund 1000 Fans wollen sie live erleben, so viele wie beim letzten Konzert in Trier. Dass es nicht noch mehr sind, mag dem Eurovision Song Contest und Lena geschuldet sein, die am Samstagabend bei ihrem Heimspiel in Düsseldorf immerhin Platz 10 abstaubt.
"Mir kumme mit Allemann vorbei", versprechen Sänger Henning Krautmacher und seine fünf Mannen gleich zu Beginn. Allerdings: Einer fehlt in der Stammbesetzung. Für den erkrankten Janus Fröhlich springt Rolf Simon am Schlagzeug ein. Und legt gleich mächtig los. Live sind die Schlager der Höhner rockiger: John Parsons lässt seine E-Gitarre krachen, Jens Streifling bläst noch energischer ins Saxofon, Peter Werner verlangt seinem Keyboard alles ab.
"Eine gute Mischung"


"Ab in den Urlaub", fordern die Mannen auf der Bühne. Im Gepäck haben die sechs Kölsche Jungs auch den ein oder anderen Karnevalshit wie "Die Karawane zieht weiter".
"Eine gute Mischung", findet Sonja Ewerat aus Schillingen: "Karnevalssongs und ruhigere Lieder, deren Texte sehr gut sind." Es ist nicht ihr erstes Höhner-Konzert; sie hat sie schon in Merzig gesehen. "Die Atmosphäre hier ist toll!", schwärmt sie. Die 48-Jährige ist mit zwei Freundinnen aus dem Hochwald angereist. "Wir haben bereits auf dem Hinweg eine Höhner-CD gehört", ergänzt Jutta Ganz (45) aus Gusenburg. "Für die Höhner würde ich noch weiter fahren. Denn das Konzert ist sehr gut, und es steigert sich."
Riesiger Chor vor der Bühne


"Jetzt geht\'s los", singen die Höhner - und die Zuhörer singen mit. Ein riesiger Chor, den die Musiker auf der Bühne immer wieder zu Höchstleistungen anspornen. Vor dem Mischpult hüpft eine Gruppe junger Männer im Takt. Sie wollen Party; genau wie die vielen Frauen mittleren Alters. Politik? Guido Westerwelle? Nichts für sie. Johnny Depp, George Clooney sind ihre Kragenweite, und - Die Höhner. Alles "Männer in den besten Jahren", wie Krautmacher, Werner und Hannes Schöner ihre Hymne an sich selbst nennen.
Stücke wie "Dicke Mädchen", "Alles was ich will", "Dä kölsche Pass", "Echte Fründe", "Wenn nicht jetzt, wann dann?" und - natürlich - "Viva Colonia" intoniert das Publikum fast im Alleingang. Kölsch ist an der Mosel scheinbar zweite Fremdsprache. Dazu schunkeln, tanzen und klatschen die Gäste schier pausenlos.
Zwischen ihre Party- und Schunkellieder streuen Die Höhner aber auch Stücke, die nachdenklich stimmen. Wie etwa "Alles verlore", ein Song über die Verlierer der Gesellschaft, die Armen und Obdachlosen, die die Band seit mehr als 16 Jahren unterstützt.
Mit dem Versprechen "Wir werden uns wiedersehen" verabschieden sich die Kölner von ihrem Trierer Publikum, das zum Finale draußen vor der Halle vom Feuerwerk des Volksfests begrüßt wird.

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