Konzeptlos am Kornmarkt

Trier · Die "Schrille Nacht", eine wirre Ansammlung von Künstlern unterschiedlicher Metiers, hat im nordrhein-westfälischen Aachen längst Kultstatus erreicht. Am Donnerstag, 31. März, kommt die Veranstaltung erstmals in die Mayersche Interbook in Trier.

 Bringt die „Schrille Nacht“ nach Trier: Hubert vom Venn. TV-Foto: Archiv

Bringt die „Schrille Nacht“ nach Trier: Hubert vom Venn. TV-Foto: Archiv

Trier. Künstler, die absolut nicht zusammenpassen, und Darstellungsformen, die nichts miteinander zu tun haben: Konzeptlosigkeit - so lautet das Konzept der "Schrillen Nacht", einer Veranstaltungsreihe der Mayerschen Buchhandlung, die ihren Ursprung vor 20 Jahren in Aachen hatte und dort längst Kultstatus erreicht hat. Nun bringt der Eifeler Hubert vom Venn die "Schrille Nacht" nach Trier.

Bunte Mischung auf der Bühne



Wer im Internet nach dem Stichwort "Schrille Nacht" sucht, stößt dort zuerst einmal auf eine Travestie-Varieté-Show von Lilo Wanders. Doch damit, so Hubert vom Venn, hat die "Schrille Nacht" der Mayerschen Buchhandlung nur wenig gemein. "Schrill heißt für mich einfach, dass wir Leute zusammenbringen, die nicht zusammengehören", sagt der Eifeler, der im nahe Aachen gelegenen nordrhein-westfälischen Ort Roetgen lebt.

In diesem Fall sind das Trierer Original Helmut Leiendecker und der Luxemburger Dudelsackspieler Cyberpiper dabei. Der Trierer Liedermacher Walter Liederschmitt, der mit seinem deutsch- und französischsprachigem Liedgut bekannt geworden ist, gehört ebenfalls dazu. Marco Schank ist nicht nur Krimiautor, sondern luxemburgischer Wohnungsbauminister. Die Kabarettistin Ruth Schiffer, deren Mann ein Weingut in Alf an der Mosel besitzt, ist unter anderem durch ihre Auftritte im Düsseldorfer Kommödchen bekannt. "Dieser regionale Bezug ist uns vor allem am Anfang der Reihe sehr wichtig", sagt Hubert vom Venn. Jedoch ginge den Veranstaltern nach zwei, drei Jahren die Munition aus. "Dann bringen wir auch Künstler aus anderen Regionen." Das könne aber auch ordentlich in die Hose gehen.

Vom Venn hofft, dass sein Publikum genauso bunt gemischt ist wie die Menschen auf der Bühne. "Aus Aachen kann ich jedenfalls sagen, dass das Publikum der Schrillen Nacht kein typisches Buchhandlungspublikum ist, sondern einfach aus Menschen besteht, die gerne einen schönen Abend haben." Wer dort ausschließlich hohe Literatur erwarte, sei fehl am Platz.

Ob die Schrille Nacht in Trier auch einmal 20. Geburtstag feiern wird, kann Hubert vom Venn noch nicht sagen. Was in der einen Kaiserstadt funktioniert, das kann seiner Meinung nach auch in der anderen klappen: "Es gibt schließlich keine Humorgrenze quer durch die Eifel." Einen Unterschied zur Aachener "Schrillen Nacht" wird es in Trier aber geben: "Wir bieten erstmals eine Bewirtung mit regionalen Spezialitäten an", verrät Hubert vom Venn: Whisky und Bier aus Mannebach sowie Wein von Winzer Ulrich Stein aus Alf.

Ob die Eifeler, die zwischen den beiden Städten leben, auch nach Trier kommen, weiß er nicht. "Man muss mal sehen, ob die sich den steilen Berg nach Trier hinuntertrauen, oder ob die lieber in Bitburg bleiben."

Die Schrille Nacht beginnt am Donnerstag, 31. März, um 20.15 Uhr in der Mayerschen Interbook am Trierer Kornmarkt. Tickets gibt es für 15 Euro in den TV-Service-Centern.

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