Konzert-Kosmos in einer 125stel Sekunde
Bei Jazz-Konzerten in der Region hat Hans-Peter Linz, Redakteur beim Trierischen Volksfreund, mit seiner Kamera charakteristische Porträts unterschiedlichster Musiker-Persönlichkeiten eingefangen.
Trier. Zusammen mit dem Jazzclub Eurocore stellt er diese "Jazz-Ansichten" jetzt im Foyer des Trierer Stadttheaters aus. Als Künstler will er nicht verstanden werden. Hans-Peter Linz sieht sich selbst als "konservativen Digitalfotografen", der ohne die heutigen Möglichkeiten der Nachbearbeitung und damit der Manipulation einfach abbilden möchte, was er sieht. Und doch ist aus dem dokumentarischen Anspruch des Journalisten eine Kunst entstanden, deren Wesen Publikumsreaktionen beschreiben: "Genauso habe ich Mario Stantchev gesehen", "das Bild gibt die Atmosphäre exakt wieder" oder "Mann, wäre ich gerne auf dem Konzert gewesen". Will heißen, Linz ist es gelungen, mit seinen Porträts den Bruchteil der Sekunde einzufangen, der den Charakter eines ganzen Konzerts und seiner tragenden Persönlichkeiten ausdrückt. Von 2005 bis 2007 hat er Rebekka Bakken, Frank Nimsgern, Mark Murphy, Lyambiko und zahllose andere Jazz-Musiker bei Auftritten an regionalen Veranstaltungsorten, zum Beispiel in der Tufa oder im Telekom-Innenhof, fotografiert und dabei zwei Tugenden bewiesen: "Geduld" und "Toleranz" gegenüber jeder Jazz-Richtung. Um Toleranz als wesentlichen Schlüssel zur kreativen Vielfalt des Jazz, geht es auch bei der Einbettung der Schau in ein Gesamtkonzept und der Wahl des Ausstellungsorts. Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres hat der Jazzclub das Konzert "Two Worlds One Music" im Programm, das am 20. September im Stadttheater und einen Tag später im Luxemburger Konservatorium ein Crossover zwischen Klassik und Jazz bieten will. Das Philharmonische Orchester der Stadt Trier und die "European Jazzstars" spielen dabei klassische und Eigenkompositionen. Bis zum Trierer Konzert ist die Ausstellung von Hans-Peter Linz im Trier er Theater zu sehen, dann wandert sie nach Luxemburg, als Teil des Konzepts und um das Anliegen zu unterstützen, das Fotograf und Jazzclub teilen: "Wenn Toleranz in die Köpfe und ein Crossover zustande kommt, ist das Ziel erreicht". "Jazz-Ansichten" ist bis Donnerstag, 20. September, im Trierer Theater-Foyer zu sehen.Öffnungszeiten: Di bis Fr 9.20 -14 Uhr, 15.30-20 Uhr; Sa 10-12.30, 18.30-19.30. So 11-12.30, 18.30-19.30, Infos: www.jazzclub-eurocore.de