Kraftvoll schäumende Wellen

Kurzkritik: "Die Schöpfung" in Luxemburg

Musikalisch eine Geschichte zu erzählen ist gar nicht so leicht. Und am Donnerstag war es in der Philharmonie Luxemburg nicht irgendeine Geschichte, sondern die, wie Gott die Welt erschafft. Die Österreichisch-Ungarische Haydn-Philharmonie unter der Leitung von Adam Fischer, der Wiener Kammerchor unter der Leitung von Michael Grohotolsky und die drei Solisten Ana Maria Labin (Sopran), Christoph Strehl (Tenor) und Robert Holl (Bass) brachten Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung" fulminant auf die Bühne. In der gut gefüllten Philharmonie begeisterten die knapp 100 Musiker und Sänger sowohl mit sanften, mystischen Passagen (Mond) als auch mit bombastischer, sich steigender musikalischer Kraft (Sonnenaufgang). Überzeugend wurde der Text musikalisch umgesetzt: eine wahre Explosion, wenn es heißt "Und es ward Licht"; musikalische Darstellungen der Tiere vom Löwen bis hin zur Nachtigall (Querflöte von der Empore aus); leise fallende Schneeflocken und kraftvoll schäumende Wellen. Ein Erlebnis, das vor allem Adam Fischer zu verdanken war, der die Masse an Künstlern perfekt im Griff hatte, aufeinander abstimmte und glücklich lächelnd den Text mitsang. Verena Schüller

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