Kraftvoller und homogener Gesang

Die Trierer Pfarrkirche Heiligkreuz ist für ihre angenehme Chorakustik bekannt. Auch der Friedrich-Spee-Chor hat den Raum jetzt wieder einmal zu einem beeindruckenden Konzert genutzt.

 Engagiert zeigt sich der Speechor beim Konzert in der Pfarrkirche Heiligkreuz. TV-Foto: Gerhard Kluth

Engagiert zeigt sich der Speechor beim Konzert in der Pfarrkirche Heiligkreuz. TV-Foto: Gerhard Kluth

Trier. Als der Trierer Spee-Chor zu seinem A-cappella-Konzert Aufstellung nahm, war die Pfarrkirche Heiligkreuz leider nur sehr mäßig war besetzt.
Schade, denn es lohnte sich, den Abend zu erleben, sich von diesem Klangkörper unter der Leitung von Sebastian Glas in die Welt eines Johannes Brahms und eines Josef Rheinberger entführen zu lassen.
Beeindruckend war die Geschlossenheit des Chores, die Homogenität, mit der er sich den Fest- und Gedenksprüchen, Opus 109, von Brahms widmete. Ausdrucksstark, anders kann man das, was das Gotteshaus erfüllte, nicht nennen. Kraftvoll und mit Nachdruck interpretierten Glas und sein Ensemble die ausgewählten Werke, zu denen auch die drei Motteten, Opus 69, von Rheinberger zählten - darunter, als Abschluss des Konzertes, das berühmte Abendlied "Bleib bei uns".
Ergänzung: Duo Un Alto Trucco



Vielleicht den meisten Eindruck machte die Brahmssche Motette "Warum ist das Licht", Opus 74,1. Voller Verzweiflung deklamierte der Chor das "Warum", ließ die Not des Rufenden erkennen, ja, machte sie nachvollziehbar.
Erlösend war dann am Ende die Wendung zum Choral "Mit Fried und Freud ich fahr dahin". Das hatte nichts konzertantes mehr. Das war eine Andacht. Als Ergänzung zu den Chorwerken hatte Sebastian Glas das Duo "Un Alto Trucco" mit der Sängerin Nicole Gafron und dem Kontrabassisten Martin Hiltawski eingeladen.
Ihre Beiträge waren Eigenkompositionen von Gafron mit eigenen Texten und Texten von Hermann Hesse. Eine etwas gewagte Kombination. Zweifelsfrei verfügt Gafron über eine schöne Stimme, aber der Bogen zwischen dem Chorprogramm und ihren Kompositionen wollte sich nicht so leicht erschließen. Ebenso wie der klangliche Mittelbau in der Kombination Sopran und Bass fehlte, der vorwiegend in den unteren Regionen spielte. Da machte das Ganze einen etwas unfertigen Eindruck. Trotzdem war es ein beglückender Abend. gkl

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