Krimi-Autor mit Komiker-Genen

Komödiant Bernd Stelter liest bei Tatort Eifel am Sonntag, 20. September, 19 Uhr im Hotel Augustiner-Kloster in Hillesheim aus seinem Krimi "Der Tod hat eine Anhängerkupplung". Vorab sprach er mit dem TV über sein neues Buch.

 Bernd Stelter stellt in Hillesheim sein neues Buch vor, in dem es um einen Mord im Campingurlaub geht. Foto: Lübbe Verlag

Bernd Stelter stellt in Hillesheim sein neues Buch vor, in dem es um einen Mord im Campingurlaub geht. Foto: Lübbe Verlag

Hillesheim. Urlaub auf dem Campingplatz - für Bernd Stelter die ideale Form, sich zu entspannen. Doch auch dort wird gemordet. Darüber schreibt er in seinem Buch, das auch Thema dieses TV-Interviews ist.

Schönes Campingwetter heute.

Bernd Stelter: Sie glauben gar nicht, wo ich gerade bin - auf dem Campingplatz. Wir sind heute Morgen angekommen und haben so ein Glück mit dem Wetter. Einfach toll.

Andere machen Urlaub auf einer einsamen Insel, Sie auf dem Campingplatz

Stelter: Weil ich da alles habe, was ich im Urlaub brauche: meine Familie, ein paar gute Flaschen Rotwein, meine Laufschuhe, fünf gute Bücher und ein Fahrrad. Und ich treffe meine Bekannten. Auf einer einsamen Insel hätte ich niemanden, mit dem ich mich unterhalten kann.

Sie sind also keiner, der sich abschirmt?

Stelter: Nee. Das habe ich noch nie. Ich kann gut zwei, drei Tage allein sein, aber dann ist auch wieder gut.

Wie sieht denn Ihr Tag aus? Ihrem Buch zufolge sind Sie fürs Brötchenholen zuständig.

Stelter: Stimmt. Ich gehe Brötchen holen, dann frühstücken wir. Das wird meistens 10 Uhr. Danach fahre ich Rad, jogge oder gehe in Ruhe an den Strand. Dann kochen wir was Nettes oder gehen essen. Mittlerweile gibt es in Holland richtig gute Restaurants.

Da Sie immer an dieselbe Stelle in Zeeland fahren und immer die gleichen Leute treffen, haben Sie in Ihrem Krimi die größte Nervensäge einfach um die Ecke gebracht.

Stelter: Nein. In meinem dritten Buch wollte ich wieder was über Camping schreiben. Da ist mir aufgefallen, dass auf fast jedem Campingtisch ein Buch liegt. Und dieses in 90 Prozent der Fälle ein Krimi ist. Also habe ich mich gefragt, was für ein gemeiner Mord auf dem Campingplatz passieren könnte. Und da hing der Kantinenwirt dann kopfüber in der Entsorgungsstation.

Und seitdem gibt es in Holland wieder gutes Essen

Stelter: So in der Art. Mein Ziel war, einen spannenden Krimi zu schreiben, wo man zumindest auch mal schmunzeln kann. Bei den Lesereisen merke ich, dass die Leute sogar laut lachen.

Kann man sagen, dass er ein bisschen autobiografisch ist?

Stelter: Wenn ich die Camper schilderte: Ja. Der Fall ist komplett frei erfunden, sonst säße ich nicht schon wieder auf dem Platz hier.

Die Eifel ist auch ganz schön, da gibt es auch Campingplätze.

Stelter: Die Eifel ist ja brandgefährlich. Was ich nicht schon alles gelesen habe, wer in der Eifel schon gemeuchelt und gemordet wurde.

Wir kennen Sie als Komiker, als Liedermacher, als Karnevalsjeck und jetzt auch als Krimiautor. Womit überraschen Sie uns als Nächstes?

Stelter: Gute Frage, kann ich so noch nicht sagen. Ich bin im Prinzip zufrieden mit dem, was ich jetzt habe. Als Kabarettist bin ich auf Tour, habe 80 bis 90 Konzerte im Jahr. Im Januar und Februar mache ich Karneval und dann noch ne Ecke Fernsehen. Wenn man dann auch noch Bücher schreibt, ist man ausgebucht.

Schreiben Sie wieder?

Stelter: Ja, es wird ein Sachbuch werden. Das Buch soll heißen: "Männer in den Wechseljahren". Da schildere ich, was bei Männern zwischen 40 und 50 Jahren vor sich geht. Was führt dazu, dass sie plötzlich Laufschuhe anziehen und an Marathons teilnehmen.

Haben Sie in Hillesheim auch Ihre Gitarre dabei?

Stelter: Bei mir gibt es eine Lesung mit Musik. Wenn ich komme und hätte keine Gitarre dabei, wären die Leute enttäuscht. Die sollen ja hinterher nach Hause gehen und sagen: "Mensch, was war das für ein schöner Abend."

Sprechen Sie Holländisch?

Stelter: Ich werde in Hillesheim ein holländisches Lied singen. Ich habe die Laute auswendig gelernt und kannte anfangs den Sinn nicht. Klingt aber sehr gut.

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