Künstlerische Artenvielfalt in erfreulicher Qualität

Trier · Ihre traditionelle Jahresausstellung zeigt die Gesellschaft für Bildende Kunst (GBK) derzeit in der Trierer Tufa. Zu sehen ist bei ansprechendem Niveau viel Bekanntes, aber auch einige neue Arbeiten.

Katharina Worring, Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Bildende Kunst, hat in ihrer Serie „Tondi IV“ Kunstwerke geschaffen, die wie riesige Bildpunkte mit ausgesprochen bewegtem Innenleben wirken. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Katharina Worring, Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Bildende Kunst, hat in ihrer Serie „Tondi IV“ Kunstwerke geschaffen, die wie riesige Bildpunkte mit ausgesprochen bewegtem Innenleben wirken. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. Die Auswahl ist groß, die Sparten sind vielfältig - und die Qualität ist ansehnlich. Dabei musste die Jury nicht mal mit der Kettensäge drangehen. Von den etwa 200 eingereichten Arbeiten zur Jahresausstellung der Gesellschaft für Bildende Kunst konnten 102 angenommen werden. Sie verteilen sich auf etwa 50 Künstler, darunter elf Gäste aus der Region Trier und aus Luxemburg.
Erfreulich sei in diesem Jahr, dass wieder mehr Bildhauer in der Schau vertreten seien, sagt Vorstandsmitglied Katharina Worring. Und auch erstaunlich viele Fotografen hätten sich diesmal beteiligt. Die Bildhauerei macht mit Guy Charliers hochaufragenden Engeln und ihrer malerisch gestalteten Oberfläche auch gleich auf sich aufmerksam. Nebenan halten Werner Bitzigeios aus anderen Ausstellungen bekannte Stahlkugel und Gerhard Freisings "Raumgefüge" die Stellung.
Fantasievoller Mediamix


Etwas weiter hat Maria Steinmann bildhauerisch die Lust in die Zange, will heißen, in die Schraubzwinge genommen. Als fantasievoller Mediamix aus Bildhauerei, Objektkunst und Installation verbildlicht Laas Koehler einmal mehr das alte Thema der Unbehaustheit des Menschen und der Kunst.
Auch wenn die Fotografen hier zahlreich vertreten sind: Ein Großteil bleibt blass. Abseits aller modischen Trends, zeitgeistiger Bildsprache und Technik fallen Christian Hans\' qualitätvolle, aussagenstarke Schwarz-Weiß-Klassiker auf. Stephen Levine legt, ganz gegen seine Gewohnheit, eine Reihe Farbfotografien vor. Geradezu surrealistisch erzählt Markus Bydoleks Wald von fernen, geheimnisvollen Welten.
Die diesjährige Schau der GBK ist eine, in der vor allem das Wiedersehen Freude macht. Einen Großteil der Arbeiten hat man bereits anderswo gesehen.
Bewegtes Innenleben


Unter den unbekannten Werken fallen die stillen Landschaften der Malerin Irmgard Weber ins Auge. Wie immer ist die Malerei gut vertreten. Zu ihr gehört auch Martina Diederichs kritisches Strandbild und Katharina Worrings Serie "Tondi IV", deren dynamische, runde Formate das Verhalten von Form und Fläche ausloten und die wie riesige Bildpunkte mit ausgesprochen bewegtem Innenleben wirken.
Hierzulande eine Neuentdeckung sind die Gemälde von Stephan Boeder. Auch unter den Grafiken findet sich Sehenswertes wie Claes Steinmanns meisterliche Zeichnungen, die feinsinnigen Radierungen von Danielle Grosbusch oder die stimmungsvolle blaue Landschaft von Modris Braslins.
Alles in allem eine Leistungsschau, die viel Bewährtes bietet und dabei dennoch neue Ausblicke ermöglicht. er
Die Ausstellung ist noch bis 24. November zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 14 bis 17 Uhr, Donnerstag 17 bis 20 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11 bis 18 Uhr, Telefon 0651/7182412, www.tufa-trier.de

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