Künstlerische Überraschungsgäste

Trier · Wie alle Jahre präsentieren die Editions Trèves ihre Jahresausstellung in der Trierer Tufa. Diesmal bietet die sehenswerte Schau allerhand Überraschendes.

 Landschaften als poetische Naturstücke: Der Fotograf Markus Bydolek vor einer seiner Fotografien. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Landschaften als poetische Naturstücke: Der Fotograf Markus Bydolek vor einer seiner Fotografien. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. Aller guten Dinge sind fünf, wenn es nach den Editions Trèves geht. Genau so viele Künstler versammelt die aktuelle Jahresausstellung des Trierer Verlags und Gründungsvereins der Tufa.
In diesem Jahr hat die Zahl darüber hinaus noch eine besondere Bedeutung. Stolze fünf mal fünf Jahre richtet Rainer Breuer die alljährliche Kunstschau aus - ein klarer Fall von Nachhaltigkeit. Der lange Atem zahlt sich aus. "Wir können so die Entwicklung der Künstler verfolgen und gleichzeitig neue Künstler entdecken, die in unser Programm passen", freut sich der Chef der Editions Trèves.
In diesem Jahr ist es vor allem der neue Blick auf bekannte Künstler, der die Jahresausstellung interessant macht- allen voran Markus Bydolek. Er ist so eine Art künstlerischer Überraschungsgast. Der Fotograf (Jahrgang 1960), der über viele Jahre die Strukturen von Wald und Gestein nahezu mikroskopisch sichtbar machte, um sie mittels Licht und Zeit in schwarz-weiße Grafiken zu verwandeln, hat sich seit einiger Zeit der Farbfotografie zugewandt.
Verlockung und Beunruhigung


Noch immer faszinieren Bydolek Wald und Steine. Allerdings ist es nun die Farbe, die seine Landschaften zu poetischen bisweilen seltsam unwirklichen Naturstücken macht. Sein zwei mal drei Meter großes, Wand füllendes Format, ein geheimnisvoller Märchenwald, der den Betrachter gleichermaßen lockt wie beunruhigt, ist das eindrucksvollste Bild der gesamten Schau.
Freude macht auch das Wiedersehen mit dem bei Krakau geborenen und heute in Trierweiler lebenden 53-jährigen Josef Hammen und seinen gekonnten und zum Teil sehr ausdrucksstarken Porträts. Dritter im Bunde der eingeladenen Künstler ist der Trierer Maler Christian Hoffmann, der für den Ramboux Preis 2014 der Stadt Trier vorgeschlagen war. Konnte der 1962 geborene Künstler bei der Wettbewerbsausstellung nur einzelne Arbeiten zeigen, so ermöglicht die Jahresausstellung jetzt eine umfangreichere Übersicht über das Werk, die das Entwicklungspotential des Malers deutlich macht. Schön: seine feinsinnigen Grafiken.
Interessant sind zudem die kleinformatigen, mit der Spritzpistole "gezeichneten" farbigen Serien des 1958 in Zürich geborenen Wahl-Luxemburgers Rafael Springer, die als eine sehr eigenwillige Mischung aus Pop Art und Grafik daherkommen. Bestens in der Region bekannt ist Ulrich Lebenstedt. Neuerdings präsentiert der 1940 geborene Künstler spannende Keramiken, in denen er sich mit Volumen, der Staffelung von Raumkörpern und der Qualität von Glasuren auseinandersetzt. Bisweilen muten seine Objekte wie futuristische Bauten oder Kristalle an. er
Bis 20. April, Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Feitag, 14 bis 17 Uhr, Donnerstag: 17 bis 20 Uhr, Samstag, Sonntag, 11 bis 17 Uhr, Telefon 0651/718-2412, Internet: www.tufa-trier.de

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