Trier. Was wäre Clas DS Steinmann ohne seinen Traum und ohne jenen Raum, den er mit diesem Traum in Besitz nimmt, neu bestimmt und dabei überwindet. Dem Multi-Media-Künstler Steinmann ist alles schöpferischer Raum. Am delikatesten gelingt dem einstigen Professor im Fachbereich Gestaltung freilich die Durchdringung von geistig seelischem Raum und jenem der Realität in seinen Arbeiten auf Papier, das bei Bedarf auch durch Pappe oder Folie als Bildträger ersetzt wird. Für das Zeichenblatt des Trierer Künstlers gilt, was Goethe in seinem berühmten Satz für die Theaterbühne verfügte: "So schreitet in dem engen Bretterhaus den ganzen Kreis der Schöpfung aus". In Steinmanns geistigem Raum ist auch sein hintergründiger Witz beheimatet, jene ironische Brechung, die seine Arbeiten in der Schwebe hält zwischen dem greifbaren Ernst ihrer konkreten Wirklichkeit und der schillernden Welt der Fantasie. So wie jener "Fade-Away.Bag" (Sterbebeutel), der die Zutaten der "letzten Ölung" enthält und dem Steinmann als Kommentar Pistole und Gesichtsmaske beigibt. Und noch eins wird in dieser Schau anrührend deutlich: Clas DS Steinmann ist ein Poet, der aus einem Alpenpanorama Himmelstreppe und Regenbogen macht ("Sils:Tatsachen") und ein Renaissance-Gesims hinter einem pastellfarbenen Farbregen verschwinden lässt, der gleichermaßen an Schneeflocken wie Konfetti erinnert. Die Bodenhaftung verliert er dennoch nie, das machen schon Raumordnung und konkrete Form. Es ist, als ob sich Steinmann künstlerisch auf die Zehenspitzen stellt und in den Himmel guckt.

Bis 8. Februar, Di-Fr 11-13 Uhr u.14-17 Uhr, Sa,So 10-13 Uhr u.nach Vereinbarung, Tel.: 0651-66671 Der Künstler wird am Freitag, 23. Januar von 11 bis 12 Uhr in der Galerie anwesend sein und Fragen beantworten.