Kolumne „UntermStrich - Die Kulturwoche“ Kultur im Rückblick: Namen, die keiner will – Häuser, die keiner kauft

Trier · Warum U2-Sänger Bono den Namen seiner Band nach eigenen Worten eigentlich nicht besonders mag und die Verkäufer einer kunstvollen Villa in Rom einen nicht gerade günstigen Preis nennen, erfahren Sie in unserer aktuellen Ausgabe unserer Kolume „UntermStrich - Die Kulturwoche“.

  U2-Sänger Bono ist mit dem Bandnamen auch nach 45 Jahren nicht zufried  en.

U2-Sänger Bono ist mit dem Bandnamen auch nach 45 Jahren nicht zufried en.

Foto: picture alliance/dpa/AAP/Dean Lewins

Gottfried, Mechthild, Karl-Friedrich oder Hildegard – nicht jeder, der einen solchen Namen trägt, ist damit zufrieden. Ändern lässt sich daran allerdings nichts, denn bei der Namensgebung waren die Betroffenen ja noch nicht in der Lage, Protest einzulegen. Für den U2-Sänger Bono gilt eine solche Ausrede freilich nicht. Er mag den Namen seiner Band nach eigenen Worten eigentlich nicht besonders. „In unserem Kopf war es wie das Spionageflugzeug, es war... ein U-Boot, es war futuristisch“, sagte der 61-Jährige jetzt in einem Podcast.

Dann habe sich jedoch herausgestellt, dass U2 (gesprochen You Two oder You Too, auf Deutsch „Ihr zwei“ beziehungsweise „Du/Ihr auch“) „diese Art von Einverständnis“ impliziere. „Nein, ich mag diesen Namen nicht. Ich mag den Namen immer noch nicht wirklich“, betonte Bono, mit bürgerlichem Namen Paul David Hewson.

Behalten hätten sie den Namen dann auf Anraten ihres ersten Managers, der gesagt habe, er würde auf T-Shirts gut aussehen. Unangenehm sei ihm heute nicht nur der Bandname, sondern auch seine Stimme, sagte Bono weiter. Auf das Debütalbum „Boy“ (1980) angesprochen, sagte er: „Die Band klingt unglaublich.“ Immerhin. Seine Stimme empfinde er jedoch als gepresst. Er sei erst kürzlich zum Sänger geworden.

Das Rock-Quartett U2 wurde 1976 in Dublin gegründet. Mit dem Lied „Your Song Saved My Life“ aus dem Animations-Musical „Sing 2“ ist die Band aktuell für einen Oscar nominiert. Für die irischen Musiker ist es die dritte Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester Song“.

Zugegeben: Der Wohnungsmarkt spielt derzeit ein bisschen verrückt. Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchte, muss schon recht tief in die Tasche greifen. Ein wenig übertrieben erscheint dennoch der Preis für eine Villa in Rom, die sich in nicht einmal besonders gutem Zustand befindet: 353 Millionen Euro soll die Hütte kosten.

Sie verfügt allerdings auch über eine Besonderheit, die keine andere Immobilie – weder in der italienischen Hauptstadt noch sonstwo auf der Welt – zu bieten hat: ein einzigartiges Wandgemälde des Frühbarock-Künstlers Caravaggio. In der als Villa Aurora oder Villa Ludovisi bekannte Immobilie befindet sich das einzig bekannte Deckengemälde von Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610), so der volle Name des Malers.

Zuletzt wohnte Fürst Nicolo Boncompagni Ludovisi mit seiner dritten Frau in dem Häuschen. Beim ersten Auktionstermin wurde kein Käufer gefunden: Nicht einmal den Mindestpreis wollte irgendein russischer oder arabischer Krösus rüberschieben. Dem Fürsten kann‘s schnuppe sein; er ist 2018 gestorben.

Aber die Witwe und die Kinder aus erster Ehe zoffen sich seitdem ums Erbe; verständlich, bei dem Preis. Dabei ist der schon ziemlich gedrückt worden; ein Richter hatte nämlich den Wert ursprünglich auf 471 Millionen Euro festgesetzt.

Schnäppchenjäger, aufgepasst: die bereits reduzierte Summe soll jetzt noch einmal um 20 Prozent gesenkt werden. Klingt nach dem Angebot eines großen Warenhauses: Dort gibt‘s derzeit auf reduzierte Ware noch mal 20 Prozent. Und da kann man ja nun wirklich nicht meckern …

(no/dpa)

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