Kunst aus aller Welt im Postkartenformat

Trier · Unter dem Titel "Kunst!Post! Karten!" präsentiert die Tufa Trier ab Samstag, 13. November, die umfangreichste Ausstellung ihrer Geschichte und den Höhepunkt ihres 25. Geburtstagsjahres. Sie zeigt rund 1000 künstlerisch gestaltete Glückwünsche aus aller Welt im Kartenformat.

 Martina Diederich und Laas Koehler schwingen derzeit noch das Werkzeug, um knapp 1000 Kunstwerke im Postkartenformat wie hier als Tufa-Logo im XXL-Format zu präsentieren. TV-Foto: Anke Emmerling

Martina Diederich und Laas Koehler schwingen derzeit noch das Werkzeug, um knapp 1000 Kunstwerke im Postkartenformat wie hier als Tufa-Logo im XXL-Format zu präsentieren. TV-Foto: Anke Emmerling

Im Vorfeld der Ausstellung "Kunst!Post!Karten!" hört man in der Tufa derzeit nur Superlative. Vom "Höhepunkt des Jubiläumsjahres" spricht Tufa-Chefin Teneka Beckers, von dessen "Hammer" Laas Koehler, der sich um Konzept und Aufbau kümmert. "Es ist die Schau mit den meisten Exponaten und dem zeitaufwändigsten Aufbau bisher", sagt Rainer Breuer vom ausrichtenden Kunstgremium.

Tatsächlich ist sie etwas ganz Besonderes, denn sie zeigt genau 970 kleine Kunstwerke, die Menschen aus 26 Ländern der Erde eigens für die Tufa angefertigt und per Post an sie versandt haben. Eine so große Resonanz hatte die Trierer Künstlerin Martina Diederich nicht erwartet, als sie anregte, die seit Jahrzehnten weltweit zur Überwindung von Grenzen oder Zensur genutzte Kunstform Mail-Art mit dem Tufa-Jubiläum zu verknüpfen.

Künstler, aber auch ambitionierte Laien waren aufgerufen, ihre Ideen zu den Themen Stoff/Tuch, Tufa und 25. Geburtstag in ein Postkarten- oder anderes, Hauptsache von der Post gestempeltes und transportiertes Format zu bringen. Der Aufruf habe sich über regionale Internetseiten, Mund-zu-Mund-Propaganda, Presse und internationale Netzwerke verbreitet, erzählt Rainer Breuer. Und so kam, auch noch nach dem Einsendeschluss am 30. Juni, Post aus Triers Partnerstädten oder Ländern wie Israel, Mexiko, Japan und Finnland.

Laas Koehler hat sie gezählt, über Monate sortiert und dabei über ein Präsentationskonzept gegrübelt, das sowohl Menge als auch Originalität und Vielfalt der Einsendungen gerecht wird. Denn neben Karten, zum Beispiel mit historischen Stoffmustern aus Japan, gefälschten Briefmarken oder einem buchstäblichen Toast auf die Tufa sind dreidimensionale Werke wie eine Geburtstagstorte aus Schaumstoff oder Mobiles eingegangen - alles unbeschädigt.

Erstmals gibt es einen Katalog



"Eigentlich ist das auch Werbung für die deutsche Post", meint Koehler. Nachdem er, Martina Diederich, Herbert Lauer und andere nun drei Wochen lang Detailarbeit geleistet haben, ist eine vielfältig gegliederte, die Sinne ansprechende aber nicht überreizende Ausstellung entstanden.

Im "Kartengarten" baumeln die Kunstwerke von der Decke, auf einer Wand bilden sie als XXL-Postkarte das Tufa-Logo. Sie zeigen sich gerahmt, auf Podesten, Regalen, einer Festtafel oder in einem versteckten Kabinett. Alle sind auch in einem Hardcover-Katalog abgebildet - dem ersten in 25 Jahren. "Man sollte auf jeden Fall mehrmals hierher kommen, um alle die tollen und liebevoll umgesetzten Ideen zu entdecken", empfiehlt Laas Koehler.

Die Ausstellung wird am Samstag, 13. November, um 19.30 Uhr im zweiten Obergeschoss der Tufa eröffnet. Finissage am 19. Dezember um 15 Uhr. Öffnungszeiten: montags, dienstags, mittwochs und freitags von 14 bis 17 Uhr, donnerstags von 17 bis 20 Uhr, samstags und sonntags 11 bis 15 Uhr.

Extra

Jeder Besucher kann in einem dort eingerichteten Postamt eigene Mail-Art mit Sonderstempel und Tufa-Briefmarke verschicken. Angeboten werden außerdem Führungen für Schulklassen und Erwachsenengruppen. Außerdem gibt es zwei Workshops zum Gestalten von Mail-Art an den Samstagen, 20. November und 4. Dezember, jeweils von 11 bis 13 Uhr, Mindestalter sechs Jahre, Kostenbeitrag fünf Euro. Infos und Anmeldung unter Telefon 0651/718-2412. (ae)

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